Vergangene Woche wurde der Kammwanderweg Erzgebirge Ost zwischen Gottesgab und Peterswald in der Aussiger Region wiedereröffnet. Auf den Spuren der historischen Hřebenovka-Route können Wanderer das östliche Erzgebirge nun fernab befahrener Straßen passieren.
Der Kammwanderweg Erzgebirge Ost zwischen Gottesgab (Boží Dar) und Peterswald (Petrovice) ist am Donnerstag, den 26.06.2025 feierlich wiedereröffnet worden. Die 143 Kilometer lange Strecke ist mit neuen Markierungen versehen und führt Wanderer über den Keilberg (Klínovec) und durch den östlichen Teil des Erzgebirges. Der Wanderweg verbindet Naturschätze, historische Orte und technische Sehenswürdigkeiten.

Teil der historischen Hřebenovka-Route
Dabei folgt der Kammwanderweg Erzgebirge Ost der historischen Hřebenovka-Route. Die Route entstand erstmals 1902 als überregionaler Wanderweg vom Jeschken (Ještěd) in Nordböhmen bis zum Rosenberg (Růžovský vrch) in der Böhmischen Schweiz. Im Laufe der Zeit kamen weitere Abschnitte dazu. Heute stellt die Strecke ein wichtiges Rückgrat des Tourismus im Erzgebirge dar. Dank der neuen Wegführung verläuft die Route nun abseits belebter Straßen, über Wald- und Feldwege. Gefährliche Asphaltabschnitte, etwa zwischen dem Keilberg und dem Kupferberg (Měděnec) oder rund um Pressnitz (Přísečnice), wurden auf natürliche Wege verlegt. Der Kreis Aussig (Ústí nad Labem) hat seit 2013 rund 1,4 Millionen Kronen (etwa 57.000 Euro) in das Projekt investiert. Ziel ist die Auszeichnung mit dem europäischen Gütesiegel „Leading Quality Trails – Best of Europe“. „Die Hřebenovka-Route ist kein einfacher Weg – sie ist ein Weg, der Geschichte, Natur, Landschaft und Menschen verbindet“, betonte Richard Brabec (ANO), der Hauptmann der Aussiger Region, bei der Wiedereröffnung letzte Woche Donnerstag, in der Traverz-Schutzhütte bei Klínovec.

Wanderer erwartet Natur und Geschichte
Die neue Wanderroute verläuft über sieben Etappen. Sie verbindet die touristischen Knotenpunkte Keilberg, Sebastiansberg (Hora Svatého Šebestiána), Neustadt (Nové Město), Kupferberg, Ladung (Lesná), Georgendorf (Český Jiřetín), Mückenberg (Komáří Hůrka) und Peterswald. Sie bildet das letzte fehlende Teilstück einer Weitwanderstrecke vom westlichsten Punkt Tschechiens zum Altvater (Praděd), dem höchsten Berg im Altvatergebirge. Wanderer müssen nur noch den roten Markierungen folgen. Die neue Verbindung bietet Wanderern einen Zugang zu vielen landschaftlichen und kulturellen Höhepunkten im Erzgebirge. Dabei durchquert sie unter anderem die UNESCO-Montanregion Erzgebirge (Krušnohoří), passiert Schaubergwerke, die berühmte Fláje-Talsperre und den längsten Sessellift der Tschechischen Republik. Auch kulturelle Highlights wie die Holzkirche von Fleyh (Fláje) liegen am Wegesrand. Wer gerne Natur erlebt, kann sich auf Hochmoore, Wasserfälle und zahlreiche Aussichtspunkte freuen – etwa auf den Wirbelstein (Meluzína) oder den Spitzberg (Špičák). Die Eröffnung der neu markierten Route beseitigt nicht nur weiße Flecken auf der touristischen Landkarte, sondern macht das östliche Erzgebirge zu einem noch attraktiveren Ziel für Weitwanderer und Tagesausflügler.