Das Kloster Haindorf feiert in diesem Jahr 300-jähriges Jubiläum. Eine Ausstellung und ein feierliches Festprogramm ehren das spirituelle und kulturelle Erbe des barocken Sakralbaus im Dreiländereck von Tschechien, Deutschland und Polen.
Zu ihrem 300-jährigen Jubiläum zeigt die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Haindorf (Hejnice) in diesem Jahr eine umfassende Ausstellung. In der Galerie präsentiert das Kloster erstmals eine Auswahl an Kunstwerken, die die Kirche Mariä Heimsuchung vom 18. Jahrhundert bis heute durch die Augen verschiedener Künstler und Generationen darstellt. Neben Gemälden und Zeichnungen sind auch dreidimensionale Objekte wie Pilgerartefakte und handgefertigte Erinnerungsstücke zu sehen. „Haindorf war schon immer ein Ort, an dem sich die spirituelle Dimension mit dem Alltag der Menschen verband. Und genau diese Beziehung spiegelt sich auch in den ausgestellten Werken wider“, so die Kuratorin der Ausstellung, Anna Habánová.
Die Geschichte des Klosters auf 19 Tafeln
Der zweite Teil der Ausstellung im Kreuzgang des Klosters bietet einen historischen Abriss der Kirche. Die Geschichte des Klosters Haindorf wird vom gotischen Ursprung über den barocken Neubau bis hin zur Zerstörung und Restaurierung im 21. Jahrhundert abgebildet. Habánová und Jan Heinzl, der Direktor des Klosters, arbeiteten gemeinsam mit dem Historiker Milan Svoboda an der detaillierten Dokumentation. „Die Themen der einzelnen Tafeln umfassen die Geschichte des Ortes, die Philosophie der Entstehung der Kirche und ihre Schirmherrschaft, den barocken Ruhm, den Niedergang im 19. Jahrhundert und die Wiederherstellung an der Wende der letzten beiden Jahrhunderte“, beschreibt es Jan Heinzl, der die Kirche als „lebendige Chronik der Veränderungen unserer Gesellschaft“ bezeichnet.

Feierlicher Höhepunkt am 1. Juli
Am 1. Juli, dem Vorabend des Festes Mariä Heimsuchung, erreicht das Jubiläum der Kirche in Haindorf seinen feierlichen Höhepunkt. Eine Prozession wird wie vor 300 Jahren in die Kirche einziehen, gefolgt von einer Pontifikalmesse, zelebriert vom Bischof von Leitmeritz (Litoměřice). Die Liturgie übernehmen das Collegium Musicum gemeinsam mit Chören der Technischen Universität Prag und des sorbischen Gymnasiums Bautzen. Anschließend soll im Klostergarten das Kirchweihfest gefeiert werden.
Die Kirche in Haindorf wurde zwischen 1722 und 1729 nach Plänen von Thomas Haffenecker an der Stelle einer mittelalterlichen Marienwallfahrtskirche errichtet. Sie gilt als eine der bedeutendsten Sakralbauten der Region und ist seit 2018 ein nationales Kulturdenkmal.