„Deníky z cest 1894–1895“ basiert auf den zwei einzigen erhaltenen Tagebüchern Theodors von Liebieg.
„Deníky z cest 1894–1895“ basiert auf den zwei einzigen erhaltenen Tagebüchern Theodors von Liebieg. Credit: Haus der deutsch-tschechischen Verständigung

Auf Basis der Tagebücher von Theodor von Liebieg hat das Haus der Deutsch-Tschechischen Verständigung ein Buch über das Leben des berühmten nordböhmischen Automobilpioniers veröffentlicht.

Die Texte zweier Tagebücher, die der 22-jährige Theodor von Liebieg während seiner Reisen mit dem Automobil Benz von Reichenberg (Liberec) nach Gondorf in den Jahren 1894 und 1895 verfasste, werden Ende Oktober vom Haus der Deutsch-Tschechischen Verständigung in Reinowitz (Rýnovice) unter dem Titel Reisetagebücher 1894 – 1895 herausgegeben. Es handelt sich um die erste Veröffentlichung beider Tagebücher in tschechischer Sprache, die mit Informationen über Liebiegs Rennkarriere, seinen Anteil an der Entwicklung des Automobilismus in den böhmischen Ländern sowie über seine Vereinstätigkeit ergänzt sind. 

Einblicke in das Leben Theodors von Liebieg

Theodor von Liebieg war einer der Gründer der ersten Automobilklubs auf dem Gebiet Österreich-Ungarns. Beide ursprünglichen Tagebücher existieren nur in zwei Exemplaren. Eines befindet sich im Kreisarchiv in Reichenberg, das andere im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart. Die Mitarbeiter des Sudetendeutschen Museums in München erstellten daraus einen Katalog zur Ausstellung Ferdinand Porsche und andere Pioniere. Wegbereiter der Mobilität aus Böhmen und Mähren, die im Januar 2026 endet.

Pionier des Automobilsports

Der Enkel des Gründers der Familienfirma wurde am 15. Juni 1872 in Reichenberg geboren und starb in derselben Stadt am 24. Mai 1939. Sein erstes Automobil bestellte er persönlich im Sommer des Jahres 1893 bei Karl Benz in Mannheim, und im Dezember wurde sein Wagen zusammen mit einem erfahrenen Mechaniker, der Liebieg den Umgang mit der neuen Maschine beibrachte, per Eisenbahn geliefert. Liebieg begab sich gleich im folgenden Jahr zusammen mit seinem Freund aus dem Gymnasium, Franz von Stránský, auf seine erste Fernstrecke. Die zweite unternahmen sie ebenfalls nach Gondorf, jedoch auf einer anderen Route; unter anderem besuchten sie dabei auch die französische Stadt Reims.

Deníky z cest 1894–1895 als Gemeinschaftsprojekt

Autoren des tschechischen Buches sind Petra Laurin, Raimund Paleczek und Jan Šebelka, die Übersetzung aus dem Deutschen stammt von Petra Laurin. Das Buch enthält mehr als sechs Dutzend Fotografien, von denen viele erstmals veröffentlicht werden. Auf dem Umschlag befindet sich ein Detail des Gemäldes Fahrt mit dem Automobil von Hugo Charlemont aus den Sammlungen der Galerie Lázně in Reichenberg. Herausgeber ist das Haus der deutsch-tschechischen Verständigung in Gablonz an der Neiße – Reinowitz, in Zusammenarbeit mit dem Verein der Deutschen in Nordböhmen und der Sudetendeutschen Stiftung.

Theodor von Liebieg – Deníky z cest 1894–1895
Format: 21 × 20 cm
Umfang: 96 Seiten
Preis: 351 CZK
Das Buch ist beim Haus der deutsch-tschechischen Verständigung – Rýnovice, Gablonz an der Neiße, sowie unter: www.kosmas.cz erhältlich.
Weitere Infos:
info@laurin.cz | Tel.: +420 732 551 425 | www.dumrynovice.cz

Dieser beitrag erschien zuerst in der landesecho-ausgabe 11/2025

Das neue LandesEcho 11/25 ist da!

In der November-Ausgabe lesen Sie, wie es in Tschechien nach der Wahl weitergeht und welche Herausforderungen den designierten Premierminister Andrej Babiš schon jetzt begleiten. Außerdem Thema: Das Prager Theaterfestival deutscher Sprache feiert sein 30-jähriges Bestehen und präsentiert wieder eine Vielzahl an deutschsprachigen Stücken. Diese und viele weitere spannende Themen finden Sie in unserer neuen Ausgabe!

Mehr…

Werden Sie noch heute LandesECHO-Leser.

Mit einem Abo des LandesECHO sind Sie immer auf dem Laufenden, was sich in den deutsch-tschechischen Beziehungen tut - in Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Kultur. Sie unterstützen eine unabhängige, nichtkommerzielle und meinungsfreudige Zeitschrift. Außerdem erfahren Sie mehr über die deutsche Minderheit, ihre Geschichte und ihr Leben in der Tschechischen Republik. Für weitere Informationen klicken Sie hier.