In den ersten zwei Monaten des Jahres erhöhte sich die Fahrzeug-Produktion in der Tschechischen Republik um 26,2 Prozent auf 215.101 Fahrzeuge. Aufgrund instabiler Lieferketten und Engpässen bei einigen Komponenten, die die Produktion bei „Toyota“ in Kolín fast den gesamten Februar über zum Stillstand brachten, sind die Produktionsmengen aber weiterhin beeinträchtigt. Auch die Hersteller von Bussen und Motorrädern leiden unter diesen Bedingungen.
„Škoda Auto“ steigerte seine Produktion um 28,6 Prozent auf 141.688 Fahrzeuge, „Hyundai“ erhöhte seine Produktion in Noschowitz (Nošovice) um 17,4 Prozent auf 54.100 Fahrzeuge und „Toyota“ in Kolín um 36,9 Prozent auf 19.313 Fahrzeuge. Produktionsanstieg beim Hersteller „Toyota“ ist jedoch auf eine niedrigere Vergleichsbasis in den ersten beiden Monaten des Jahres 2022 zurückzuführen, in denen der Automobilhersteller die Einführung einer neuen Produktionslinie für den „Aygo X“ vorbereitete und außerdem einen kurzfristigen Produktionsstillstand erlebte. Aufgrund von Bauteilknappheit und Produktionsstillstand produzierte „Toyota“ im Februar dieses Jahres nur 1318 Fahrzeuge, 75,6 Prozent weniger als im Februar 2022. „Die Chip-Krise ist noch nicht ausgestanden, und sowohl die Endhersteller als auch die Zulieferer werden im Jahr 2023 mit Lieferengpässen zu kämpfen haben“, sagt Zdeněk Petzl, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (Sdružení automobilového průmyslu).
Die Produktion von Bussen ging im Januar und Februar 2023 um 14,6 Prozent auf 633 Busse zurück. Bei Iveco CR sank die Produktion um 14,1 Prozent auf 584 Fahrzeuge, während SOR in den ersten beiden Monaten des Jahres 45 Busse herstellte, einen weniger als im Vorjahr.
Der heimische Motorradhersteller Jawa Moto verzeichnete ebenfalls einen Produktionsrückgang. Insgesamt 109 Motorräder liefen dort vom Band, 347 weniger als im Januar und Februar vergangenen Jahres.
Gleichzeitig wurden in Tschechien 22.280 Elektrofahrzeuge produziert. Ihr Anteil an der Gesamtproduktion hielt sich dabei stabil bei zehn Prozent. Bei Škoda machten E-Fahrzeuge und Plug-in-Hybride acht Prozent der Produktion aus, bei Hyundai waren es 21 Prozent.
Laut Zdeněk Petzl vom tschechischen Verband der Automobilindustrie herrsche in der Automobil-Branche aktuell eine große Unsicherheit bezüglich künftiger Vorschriften zu CO2-Obergrenzen. Am 14. März 2023 billigte das EU-Parlament neue CO2-Vorgaben, wonach u.a. ab 2035 nur noch Neuwagen verkauft werden dürfen, die im Betrieb kein CO2 ausstoßen. Neben dem deutschen kündigte auch der tschechische Verkehrsminister Martin Kupka (ODS) an, das Aus von Verbrenner-Motoren nicht unterstützen zu wollen und forderte Ausnahmeregelungen für E-Fuels. Dazu sagt Petzl: „Wir fordern die staatlichen Vertreter und die europäischen Institutionen dringend auf, so schnell wie möglich eine technologieneutrale endgültige Einigung zu erzielen.“