Tschechien ist laut einer aktuellen Erhebung unter den zehn größten Handelspartnern Deutschlands und hat Großbritannien überholt. Der deutsch-tschechische Handel sei in turbulenten Zeiten ein Anker der Stabilität, erklärte die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer (DTIHK).

Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Tschechien scheinen sich zu verbessern. Deutschland ist seit Jahren der wichtigste Handelspartner Tschechiens, fast ein Drittel der tschechischen Exporte gehen in das Nachbarland, die Tendenz ist steigend. Hauptmotor ist hierbei die Automobilindustrie.

Für das Jahr 2022 verzeichnete das bilaterale Handelsvolumen mit 113 Milliarden Euro einen Anstieg um 16,5 Prozent. Tschechische Exporteure lieferten im vergangenen Jahr Waren im Wert von 58,7 Milliarden Euro nach Deutschland, 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit ist Tschechien der neuntgrößte Importeur nach Deutschland und weist eine positive Außenhandelsbilanz auf.

Der Anstieg hängt auch mit den Inflationsraten zusammen, die im vergangenen Jahr in Deutschland durchschnittlich bei 7,9 Prozent und Tschechien bei 15,6 Prozent lagen. „Dennoch bleibt es eine positive Nachricht, dass sich die dunklen Szenarien des Rückgangs nicht bewahrheitet haben und der deutsch-tschechische Handel auch in turbulenten Zeiten ein Anker der Stabilität bleibt“, erklärte Bernard Bauer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DTIHK.

Tschechien hat in der Liste der größten Handelspartner Deutschlands das Vereinigte Königreich auf Platz zehn abgelöst. Der Brexit sorgte für einen stetigen Rückgang des Handelsvolumens, 2017 lag Großbritannien noch auf Platz fünf. Der größte Handelspartner Deutschlands war das siebte Jahr in Folge die Volksrepublik China, was die große Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von dem Regime aufzeigt. Tschechiens Verhältnis zur chinesischen Regierung hingegen ist angespannt, da es diplomatische Beziehungen zu Taiwan unterhält.

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