Die Tschechische Republik möchte beim Thema Künstliche Intelligenz (KI) ganz vorne mitspielen. Das Land bringt sich bei der EU als Standort für ein neues KI-Rechenzentrum ins Spiel.

Mit dem Projekt „AI Gigafactory CZ“ will Tschechien Teil einer EU-weiten Initiative für KI-Rechenzentren werden. Das Industrie- und Handelsministerium unterstützt eine entsprechende Bewerbung des Tech-Unternehmens CRA bei der Europäischen Union. Geplant ist ein modernes Rechenzentrum in Prag-Zbraslav, als Schlüsselprojekt der tschechischen KI-Strategie. Das Projekt „AI Gigafactory CZ“ ist Tschechiens offizieller Beitrag zur europäischen Initiative „AI Continent“, mit der die Europäische Kommission bis zu 20 Milliarden Euro in den Aufbau leistungsfähiger KI-Rechenzentren investieren will. Zwei Drittel der Finanzierung sollen dabei von privaten Investoren stammen. Das geplante Zentrum „Prague Gateway DC“ auf dem CRA-Gelände soll eines der größten und modernsten KI-Rechenzentren Mitteleuropas werden.

Tschechien bald Spitzenreiter?

Laut Industrie- und Handelsminister Lukáš Vlček (STAN) ist das Vorhaben ein Meilenstein für die technologische Zukunft Tschechiens. „Künstliche Intelligenz verändert nicht nur die Industrie, sondern unsere gesamte Gesellschaft“, erklärte er in einer Pressemitteilung. Die Initiative soll nicht nur neue Investitionen anziehen, sondern auch Fachkräfte und Innovationen fördern. Beteiligte Partner sind neben dem tschechischen Telekommunikationsunternehmen CRA auch das nationale Supercomputing-Zentrum IT4Innovations. Gemeinsam wollen die Unternehmen eine leistungsfähige KI-Infrastruktur in Tschechien schaffen. Die „AI Gigafactory CZ“ soll mit bis zu 100.000 H100-Prozessoren ausgestattet werden, um damit eine neue Generation von KI-Modellen in nie dagewesener Größenordnung entwickeln und trainieren zu können. Das würde Tschechien an die Spitze der europäischen KI-Entwicklung bringen. Mit dem Projekt bringt sich das Land als zukünftiger Knotenpunkt der europäischen Digitalpolitik in Stellung.

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