Insgesamt 40 Milliarden Kronen hat die tschechische Regierung für die Wiederherstellung der Infrastruktur und betroffene Haushalte nach dem verheerenden Hochwasser vorgesehen. Die ersten Gelder für den Wiederaufbau wurden in dieser Woche freigegeben.
Insbesondere in den Regionen Mähren-Schlesien, Olmütz (Olomouc) sowie in Friedland (Frýdlant) im der Reichenberger Region (Liberecký kraj) haben die Überschwemmungen im September schwere Schäden verursacht. Der Staat erhöhte das diesjährige Haushaltsdefizit um 30 Milliarden Kronen (etwa eine Million Euro), um den betroffenen Regionen finanzielle Mittel als Notfallhilfe zur Verfügung stellen zu können. Weitere zehn Milliarden Kronen (etwa 395 Millionen Euro) sollen außerdem aus dem Haushalt für das Jahr 2025 entnommen werden. Anträge auf Soforthilfe sollen schnellstmöglich bearbeitet und die Gelder ausgezahlt werden.
Regierung investiert in Infrastruktur
Für die Wiederherstellung der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur hat die Regierung zwei Milliarden Kronen (etwa 80 Millionen Euro) freigegeben. Städte und Gemeinden können ab sofort finanzielle Unterstützung für diesen Zweck beantragen. Die Gelder für die Wiederinbetriebnahme von Kläranlagen, Wasserleitungen und Abwasserkanälen sollen über den Staatlichen Umweltfonds der Tschechischen Republik verteilt werden. „Für die Regierung ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir die grundlegende Infrastruktur, die den Menschen dient, so schnell wie möglich in Betrieb nehmen können“, gab Umweltminister Petr Hladík (KDU-ČSL) gestern bekannt. Die Regierung sei außerdem bereit, die bereitgestellte Summe bei Bedarf zu erhöhen.
Allein in Ostrau (Ostrava) wird der Schaden am Stadteigentum auf rund 1,3 Milliarden Kronen (etwa 51 Millionen Euro) geschätzt. Die Reparatur der städtische Kläranlage beläuft sich voraussichtlich auf mehrere Hundert Millionen Kronen, wobei die Versicherungen Überschwemmungsschäden nur bis zu einer Summe von 250 Millionen Kronen abdecken. „Ohne die Hilfe der Regierung könnten wir das Problem nur auf Kosten anderer Gebäude, der Stadtentwicklung oder der Schulden bewältigen“, sagte der stellvertretende Bürgermeister für Umwelt, Aleš Boháč.
das könnte sie auch interessieren
Studie zeigt: Überschwemmungsrisiko in Mitteleuropa steigt
Der Klimawandel hat die Wahrscheinlichkeit von Überschwemmungen in Mitteleuropa verdoppelt. Das zeigt eine neue Studie internationaler Klimatologen. Starke Regenfälle sollen zukünftig hohe Kosten verursachen.
Mehr…Familien erhalten erste staatliche Soforthilfe
Seit gestern können betroffene Kommunen Nothilfe für betroffene Familien beantragen. Je nach Höhe des Schadens beträgt diese durchschnittlich 40.000 Kronen (etwa 1580 Euro) pro Haushalt. Die Regierung beschloss in der vergangenen Woche, die erste Soforthilfe aus dem Staatshaushalt unverzüglich freizugeben. Vorgesehen sind die Gelder konkret für die Regionen Mähren-Schlesien, Olmütz sowie Friedland bei Reichenberg. Insgesamt stehen eine Milliarde Kronen (etwa 40 Millionen Euro) zur Verfügung. Die Verteilung der Soforthilfe auf die Haushalte obliegt dabei den Kommunen.
Wie Umweltminister Petr Hladík (KDU-ČSL) erklärte, bestehe das Ziel der Soforthilfe darin, den Haushalten schnellstmöglich zu helfen. „Die Finanzhilfen dienen der Deckung des Nötigsten, der Schadensbeseitigung, der Energiekosten sowie der Anschaffung von Grundausstattung und der Sicherung des Grundbetriebs der Haushalte“, sagte er. Noch bis Ende Januar 2025 können Gemeinden Anträge auf Nothilfe einreichen. Für die Entschädigung von Unternehmen, deren Mitarbeiter aufgrund des Hochwassers nicht zur Arbeit gehen konnten, sind darüber hinaus etwa eine Milliarde Kronen (etwa 40 Millionen Euro) vorgesehen. Rund 80.000 Arbeitsplätze gingen durch die Überschwemmungen verloren.
Spendenkonto der Landesversammlung
Um die Opfer der Flutkatastrophe in den betroffenen Regionen zu unterstützen, hat die Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik ein Spendenkonto eingerichtet. Die Spenden sollen direkt den Menschen zugutekommen, die durch die Überschwemmungen ihr Zuhause verloren haben oder anderweitig von den schweren Schäden betroffen sind. Weitere Informationen dazu lassen sich dazu auf den Seiten in den Sozialen Medien der Landesversammlung finden.
Gespendet werden kann an folgendes Konto:
Konto-Inhaber: Shromáždění německých spolků v České republice
IBAN: CZ35 0300 0000 0003 4653 5547
SWIFT: CEKOCZPP