Das Nationale Zentrum gegen Terrorismus ermittelt gegen die Raiffeisenbank-Gruppe. Auslöser war eine Strafanzeige des Vereins für Bürger- und Unternehmerrechte vom 28. August. Dieser verdächtigt das Geldinstitut, durch seine Aktivitäten in Russland den Krieg in der Ukraine finanziell zu unterstützen.
Die österreichische Bankgruppe Raiffeisenbank International (RGI) ist das größte europäische Geldinstitut, das noch in Russland vertreten ist. „Leider tragen sie dann in Form von Einkommenssteuern zum Haushalt des russischen Staates bei, der damit die Aggression gegen die Ukraine finanziert“, erklärte Ladislav Pelcl gegenüber ČT24. Er ist selbst Kunde bei der Bank und startete in der Tschechischen Republik eine Petition für ihren Austritt aus Russland. Seit 1933 gibt es eine Tochtergesellschaft der RGI in Tschechien. Kiew hat die Raiffeisen Bank in der Vergangenheit schon auf die Liste der „internationalen Kriegssponsoren“ gesetzt.
Durch ihre europäische Monopolstellung in Russland verzeichnete das Geldinstitut in der ersten Hälfte dieses Jahres bereits ein Wachstum von neun Prozent in dem Land. Darauf wies Libor Maleček hin. Er ist der Verfasser der Strafanzeige, die im Rahmen des Vereins für Bürger- und Unternehmerrechte am 28. August gegen die RGI-Gruppe gestellt wurde. Sie basiert auf dem Verdacht der Unterstützung des Terrorismus.
Das Nationale Zentrum gegen Terrorismus ermittelt
„Wir beschäftigen uns derzeit damit, aber zum Fortgang dieser Ermittlungen können keine weiteren Angaben gemacht werden“, erklärte Polizeisprecher Ondřej Moravčík gegenüber dem tschechischen Nachrichtensender ČT24.
Auch die Europäische Zentralbank drängt auf den Rückzug der RGI aus Russland, während die US-Sanktionsbehörde bereits Ermittlungen gegen das Unternehmen eingeleitet hat.
Raiffeisenbank will Aktivitäten in Russland weiter einschränken
„Wir sind entschlossen, die Geschäftsaktivitäten in Russland weiter zu reduzieren. […] Die Gruppe trägt die Verantwortung für die Wahrung der Integrität der Bank in Russland, die mehr als neuntausend Mitarbeiter beschäftigt“, erklärte die RGI in einer Pressemitteilung. Nach eigenen Angaben haben sie vor, sich bis Ende des Jahres von Russland zu trennen.