Am vergangenen Samstag führte die tschechische Fluggesellschaft Czech Airlines (České aerolinie, ČSA) ihren letzten Linienflug unter eigenem Namen durch. Von Paris startend, landete die von vielen Schaulustigen und ehemaligen Mitarbeitern erwartete letzte Maschine um 22.35 Uhr am Prager Václav-Havel-Flughafen. Ab sofort hat die Billigfluggesellschaft Smartwings die Kontrolle über die Flotte.
Für zukünftige Kunden bedeutet dieser Führungswechsel jedoch wenig. Tickets werden weiterhin über die ČSA- und Smartwings-Plattformen angeboten und auch die Schriftzüge auf den Flugzeugen bleiben erhalten. Lediglich der ikonische Flugzeug-Kenncode OK wird von nun an durch QS ersetzt. Auch Linienkürzungen kommen für den neuen Eigentümer nicht in Frage.
Das Ende einer Ära
Die ČSA wurde 1923 als Tschechoslowakische Staatliche Fluggesellschaft (Československé státní aerolinie) gegründet und zählte zu den fünf ältesten, sich noch im Dienst befindlichen Fluggesellschaften weltweit. Aufgrund der branchentypischen Entwicklung in den vergangenen Jahren musste man zunehmend Firmenanteile ins Ausland verkaufen, 2013 stieg Korean Air bei der tschechischen Kultflotte ein, seit 2018 ist Smartwings Mehrheitseigner.
Die Firma, die ab sofort nur noch als Marke unter ihrem neuen Eigner fungiert, verspricht sich von diesem Schritt nicht nur das Halten der eigenen Mitarbeiter. Auch die Wettbewerbsfähigkeit auf dem zunehmend von Billigflügen dominierten Markt soll damit verbessert werden.