Die mittelböhmische Region baut ein umfangreiches Netz von Radwegen auf. In diesem Jahr will die Region zahlreiche Radverkehrsprojekte in Angriff nehmen, darunter neue internationale Routen und die Entwicklung der Radverkehrsinfrastruktur. Der Bau von Fahrradhäusern und Fahrradboxen soll für mehr Sicherheit sorgen.
Schon heute gibt es in der Tschechischen Republik einige Radwege, die auch mit der Bahn verbunden sind. Laut Petr Borecký, dem Berater für den öffentlichen Verkehr in der Mittelböhmischen Region, werden umfangreiche Mittel in die Entwicklung von Radfernwegen investiert, die mehrere Regionen miteinander verbinden. Ebenso soll es mehr regionale Fernverbindungen nach Prag geben.
Durchgängiger Elberadweg geplant
Die Mittelböhmische Region plant eine Reihe weiterer Projekte zum Ausbau des Radverkehrs. So soll mit dem „Labská 2“-Radweg ab Elbekosteletz (Kostelec nad Labem) ein zehn Kilometer langer Radweg am rechten Elbufer gebaut werden. Mit dem Projekt „Kostelec nad Labem–Kozly a Kozly–Tuhaň“ wird in Zukunft nicht nur eine neue internationale Route, sondern auch eine Fahrradinfrastruktur für Anwohner geschaffen. Geplant ist auch der Bau einer Fußgängerbrücke über den Elberadweg, deren Bau im Frühjahr 2023 beginnen soll. Das Projekt umfasst die Radwege „Lissa an der Elbe – Bezbarierová trasa“ und „Litol – Elbe“. „Darüber hinaus müssen noch die Abschnitte von Elbeteinitz (Týnec nad Labem) nach Kolin (Kolín) und von Kolin nach Podiebrad (Poděbrady) fertiggestellt werden. Mit der Fertigstellung aller Projekte soll ein durchgängiger Elberadweg in der gesamten Region entstehen. Wir arbeiten unablässig am Bau der verbleibenden Abschnitte“, so Petr Borecký.
Die Mittelböhmische Region wird mehrere Abschnitte des Moldau-Radweges fertigstellen, um den Radverkehr zwischen Melnik (Mělník) und Prag zu gewährleisten. Dieser Weg ist zurzeit in Planung. In Melnik wird er an den deutschen Elberadweg anschließen. Der Bau des Radwegs, der Teil der europäischen Strecke „EuroVelo 7“ ist, wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 abgeschlossen sein.
Mittelböhmische Region unterstützt auch Fahrradinfrastruktur
Vor dem Bahnhof in Wolframitz (Olbramovice) – von wo es Verbindungen nach nach Beneschau (Benešov), Prag oder Tabor und Budweis (České Budějovice) gibt – wird die Mittelböhmische Region Parkplätze für 151 Autos bereitstellen, die mit Ladestationen für Elektroautos ergänzt werden. Das Projekt umfasst Bauarbeiten im Bereich des Bahnhofsvorplatzes, unter anderem den Bau einer Buswendeanlage und geschützte Abstellmöglichkeiten für Fahrräder in Form von überdachten Parkhäusern und abschließbaren Fahrradboxen, einschließlich Lademöglichkeiten für Elektrofahrräder. Der Beginn der Bauarbeiten ist für die zweite Hälfte des Jahres 2023 geplant.
Zum ersten Mal wird die mittelböhmische Region die Fahrradinfrastruktur in erheblichem Umfang unterstützen. Die Stadt und die Gemeinde werden in diesem Jahr Zuschüsse in Höhe von 20 Millionen Kronen (84.000 Euro) für den Bau von Fahrradständern und Fahrradboxen erhalten. Inhaber der „In Karta ČD“ erhalten eine erhebliche Ermäßigung, da die Stadt daran interessiert ist, dass das Fahrrad nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch für den Pendlerverkehr genutzt wird. „Wenn wir die Menschen ermutigen wollen, zumindest für einen Teil ihrer Wege das Fahrrad zu benutzen, dürfen sie sich nicht scheuen, teurere Fahrräder am Bahnhof abzustellen. Die Fahrradhäuser und -boxen bieten eine sehr sichere Unterbringung für ein paar Kronen“, sagt Petr Borecký.
Die Mittelböhmische Region (Středočeský kraj) ist flächenmäßig die größte der 14 Regionen Tschechiens. Die Region deckt einen großen Teil des westlichen Tschechiens ab und wird von den Bezirken Reichenberg (Liberec), Königgrätz (Hradec Králové), Pardubitz (Pardubice), Vysočina, Südböhmen, Pilsen und Aussig (Ústí nad Labem) umschlossen, während der Kern, das Stadtgebiet von Prag, politisch gesehen unabhängig ist und verwaltungsmäßig eine selbstständige Einheit bildet. Inklusive Prag entspricht die Region der historischen Region Mittelböhmen.