Die Bauarbeiten im ersten Abschnitt der neuen Metro-Linie D zwischen Pankrác und Nové Dvory sollen am 21. April beginnen.
Bislang zählt Prag drei Metrolinien: Die grüne A-Linie, die gelbe B-Linie und die rote C-Linie. Sie sind die Pulsadern der tschechischen Hauptstadt, über eine Million Fahrgäste befördert die Prager Metro jeden Tag. Im Farbspiel des Prager Metronetzes kommt bald eine neue Farbe hinzu: Eine blaue Linie D soll von der Station Pankrác bis an den südlichen Stadtrand gebaut werden, insgesamt acht neue Stationen sind auf diesem Abschnitt geplant, der zuerst realisiert werden soll. Später soll die Linie D in der anderen Richtung Pankrác mit der Station Náměstí Míru verbinden. Unklar ist noch, wie die Linie in der Zukunft weitergeführt wird. Diskutiert werden vor allem zwei Optionen: eine Verlängerung bis zum Platz der Republik (Náměstí Republiky) oder eine Verlängerung in den Nordosten, über das Viertel Žižkov bis zur Station Vysočanská auf der gelben B-Linie.
Noch im Januar fanden die letzten geologischen Untersuchungen im Prager Untergrund statt, unter anderem auch in dem bereits ausgehobenen Teil des zweigleisigen Tunnels zwischen den Stationen Pankrác und Olbrachtova. Insgesamt wurden an vier Stellen Untersuchungen angestellt. „Diese wurden durchgeführt, damit es während der Hauptbauarbeiten keine Überraschungen gibt und die Möglichkeit besteht, die Projekte zu ändern, was letztendlich nicht geschah. Die Entwürfe hatten die geologische Komplexität bereits berücksichtigt“, erklärte Petr Witowski, Generaldirektor der Prager Verkehrsbetriebe DPP. Ende März erhielt der erste Abschnitt die Baugenehmigung. Inzwischen steht auch schon das Datum des Baubeginns fest: Am 21. April dürfen Bagger und Bohrer anrücken und mit dem Bau des ersten Abschnitts zwischen Pankrác und Nové Dvory beginnen.
Im Januar wurden noch geologische Untersuchungen durchgeführt. Foto: ČTK/Šimánek Vít
Kosten soll der Bau der neuen Metrolinie nach bisherigen Schätzungen knapp 100 Milliarden Tschechische Kronen (ca. 4,1 Milliarden Euro). Bezüglich der Finanzierung verhandelt Prag derzeit noch mit der Europäischen Investitionsbank. „Wir gehen davon aus, dass wir im ersten Halbjahr ein Darlehen in Höhe der Hälfte dieses Betrags bewilligt bekommen. Die andere Hälfte werden wir aus eigenen Mitteln finanzieren“, sagte Prags stellvertretender Oberbürgermeister Pavel Vyhnánek (Praha sobě), der an die neue tschechische Regierung appellierte, sich an den Baukosten zu beteiligen. „Die Metro ist eine Investition, die überall auf der Welt von der Stadt in Zusammenarbeit mit dem Staat finanziert wird, was bei der Metrolinie D leider nicht der Fall ist. Es ist eine Investition von nationaler Bedeutung“, fügte er hinzu.