In Kiew traf Tschechiens Außenminister Jan Lipavský seinen ukrainischen Amtskollegen Andrij Sybiha. Beide Politiker warnten vor einer Appeasement-Politik gegenüber Russland.
„Wir müssen von russischer Seite die Zustimmung zu einem Waffenstillstand zu Lande, in der Luft und auf See hören. Das wird den Weg für künftige Friedensverhandlungen in der Ukraine ebnen“, erklärte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha dem Treffen mit seinem tschechischen Amtskollegen Jan Lipavský (für SPOLU) am Dienstag in Kiew.
Laut Lipavský müsse der Grundsatz verteidigt werden, dass Staatsgrenzen nicht mit Gewalt verändert werden dürfen. Der russische Präsident Wladimir Putin werde bei den Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump am Freitag eine einmalige Gelegenheit haben, einen Waffenstillstand zu akzeptieren. Laut dem tschechischen Außenminister habe ihn die Verteidigungsfähigkeit der ukrainischen Armee und des ukrainischen Volkes zu diesen Gesprächen gezwungen.
Warnung vor einem zweiten München
Beide Politiker warnten vor einer Politik der Zugeständnisse (engl. Appeasement) und erinnerten an das Münchner Abkommen von 1938. Damals hatte die Tschechslowakei unter internationalem Druck das Sudetenland an Nazi-Deutschland abgetreten, in der Hoffnung, den Aggressor damit zu besänftigen.
Lipavský setzte seinen Besuch in der Ukraine am Mittwoch fort. Am Vormittag traf er den Chef der Militärverwaltung der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, und den Vorsitzenden des Regionalrats, Mykola Lykašuk. Den ersten Teil der Gespräche mussten sie aufgrund eines Luftalarms in einem Luftschutzbunker verbringen.
Quelle: ČTK