Der tschechische Premierminister Petr Fiala und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder trafen sich gestern in Cham zu einem Bayerisch-Tschechischen Grenzlandkongress und vereinbarten eine intensivierte Zusammenarbeit in den Bereichen Rettungsdienst, Katastrophenschutz und Tourismus.

Demnach wollen Bayern und Tschechien ihre Zusammenarbeit im Rettungsdienst, der Feuerwehr und dem Tourismus zukünftig intensivieren, wie beide Seiten im Anschluss an ihr Treffen im oberpfälzischen Cham bestätigten. Das Abkommen zum Katastrophenschutz sieht beispielsweise gemeinsame Übungen und Alarmpläne vor. Für den Tourismus wollen Fiala und Söder die Schönheit und Denkmäler der Regionen besser vermarkten, wie Fiala erklärte. In Bayern sollen zudem drei bilinguale deutsch-tschechische Schulen entstehen.

Daneben forderten Söder und Fiala auch eine Verbesserung der Zugverbindung zwischen München und Prag. Mit dem „Alex“ gibt es zwar eine direkte Verbindung, allerdings beträgt die Reisezeit fast sechs Stunden. Zudem kommt es auf der Strecke häufig zu Ausfällen und Verspätungen. Tschechiens Premierminister Fiala erwähnte, dass Tschechien ab 2025 in den Abschnitt zwischen Pilsen (Plzeň) und Taus (Domažlice) investieren wolle. Züge sollen dort dann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 Kilometern pro Stunde verkehren können.

Sudetendeutsche sind Brücke zu Tschechien

Bei ihrem Treffen in Cham erinnerten die beiden Staatsoberhäupter außerdem an die komplizierte Geschichte beider Länder, die der Freundschaft, wie sie heute zwischen Bayern und Tschechien besteht, einen steinigen Weg bereitet hat. Umso stärker sieht die Zusammenarbeit dafür heute aus: „Das bayrisch-tschechische Grenzgebiet ist heute das Herz Europas“, sagte Söder. Dafür machte er vor allem den Einsatz der Sudetendeutschen verantwortlich, die ihm zufolge für ihre Rolle als Brücke zu den Tschechen den Friedensnobelpreis verdienen würden. 

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