Der Ringtausch mit Deutschland wird konkreter, Verteidigungsministerin Jana Černochová (ODS) informierte die Regierung am Mittwoch darüber, dass die Bundesrepublik der Tschechischen Republik 15 Leopard-Panzer vom Typ 2A4 spendet.
Als der tschechische Premier Petr Fiala (ODS) vor zwei Wochen in Berlin auf Bundeskanzler Scholz traf, einigten sich beide auf einen sogenannten Ringtausch zur Unterstützung der Ukraine mit schweren Waffen. Dabei liefert Tschechien sein altes Gerät russischer Produktion an das angegriffene Land und wird im Gegenzug von Deutschland mit modernen Kriegswaffen ausgerüstet.
Deutschland füllt die Bestände mit 15 Leopard-Panzern
Die Ersatzlieferung durch Deutschland wird nun konkreter. Seit dem Staatsbesuch Fialas in Berlin organisierten die beiden Verteidigungsministerinnen Christine Lambrecht (SPD) und Jana Černochová (ODS) die Unterstützung Deutschlands bei der Modernisierung der tschechischen Armee. Nachdem Tschechien seine T-72-Panzer und anderes schweres Kampfgerät in die Ukraine schickte, füllt die Bundesrepublik die Bestände wieder auf.
Tschechien erhält fünfzehn Leopard-Panzer vom Typ 2A4 samt Ersatzteilen und Munition. Die Lieferung umfasst 14 Kampfpanzer und einen Rettungspanzer. Der Vertrag über das gespendete Material soll im Sommer unterzeichnet werden, die Lieferung beginne in sechs Monaten, so die tschechische Verteidigungsministerin. Zudem werden die tschechischen Soldaten in Deutschland an dem Gerät ausgebildet.
Tschechien will 50 weitere Panzer kaufen
Das tschechische Verteidigungsministerium nimmt zudem Verhandlungen über den Kauf 50 weiterer Panzer auf. Die Tschechische Republik will seine Bestände um zusätzliche Leopard-Panzer vom Typ 2A7+ ergänzen, die mit verschiedenen Modifikationen ausgerüstet sind. „Leopard-Panzer werden von einer Reihe von NATO-Verbündeten und unseren engen Nachbarn wie Ungarn und Polen genutzt. Diese Aufrüstung wird auch zur Schaffung einer schweren Brigade gemäß unseren Bündnisverpflichtungen beitragen“, so Černochová. Die Ministerin verhandelte bereits mit den USA über den Kauf von Panzern, diese könnten allerdings frühestens im Jahr 2030 liefern.
Auch die Opposition unterstützt diesen Schritt, die neuen Panzer seien ein guter Ersatz für das gespendete Material, hieß es. Der ehemalige Generalstabschef der tschechischen Armee Jiří Šedivý hält die veralteten Bestände für gefährlich und bezeichnete den Austausch der schweren Kriegsgeräte als überfällig. Er verwies gegenüber dem Tschechischen Fernsehen (Česká televize) allerdings auch auf den aufwendigen Prozess, welcher der Beschaffung von 50 neuen Panzern folgen würde. „Die Logistik um sie herum wird sich eraheblich ändern müssen. Das bedeutet nicht nur die Kosten des gegebenen Panzers, sondern auch, was im Bereich Logistik, Transport- und Reparaturanlagen und dergleichen gekauft werden muss“.