Zwei zeitgenössische Variationen auf Mozart, Pantomime, ein Jazzfestival und ein Kinder-Comic-Theater gibt es in den nächsten Tagen zu erleben.
Mozart zurück in Prag
Nicht durch seine Musik, sondern durch Werke zweier Gegenwartsmusiker kehrt Mozart nach Prag zurück. Die Premiere Mozart a ti druzí (Mozart und die Anderen) im Prager Ständetheater (Stavovské divadlo) umfasst die Mozartreflexionen des englischen Komponisten Michael Nyman, der in seinem halbstündigen Miniwerk Dopisy, hádanky a příkazy (Letters, Riddles and Writs) den ungehemmten Mozartgeist mit seiner platten Umwelt konfrontiert.
Einen anderen Blick auf Mozart wirft in seiner grotesken Oper von 2013 der Amerikaner Steven Stucky. In seinem Opus Klasický styl (Klassischer Stil) schickt er Josef Haydn, Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart vom Himmel wieder auf die Erde, wo sie erneut mit ihrem Ruhm konfrontiert werden. Stucky bezieht sich dabei auf die Buchvorlage The Classical Style des Musikologen Charles Rosen. Unter dem Taktstock von David Švec treten Solistinnen und Solisten des Opernensembles des Nationaltheaters Prag auf, allen voran Alžběta Poláčková, Pavel Švinger und Igor Hrachovec. Die Regie führt die tschechische Film- und Opernregisseurin Alice Nellis. Weitere Aufführungen finden am 7., 9. und 25. April statt.
Pantomime, Butoh und Mimentheater
Am 8. April ist der großartige Pantomimekünstler Radim Vizvary im Theater Švandovo divadlo im Prager Stadtteil Smíchov zu erleben. Er ist eine der führenden Persönlichkeiten dieser Kunstform in Tschechien. In seinem 80 Minuten langen Programm Solo bedient er sich auch der japanischen Tanzform Butoh und zeigt den Zuschauern zeitgenössisches Mimentheater. Für das Stück erhielt Vizvary 2016 den renommierten tschechischen Theaterpreis THALIE in der Kategorie Ballett und Pantomime.
Jazzklänge in Brünn
Noch bis zum 30. April läuft in Brünn (Brno) das Festival JazzFestBrno 2019. Nicht nur Liebhaber dieses Musikgenres kommen dabei auf ihre Kosten, denn das Festivalprogram verspricht unvergessliche Begegnungen, u.a. mit dem Jaromír Honzák Quintett und dem Michal Nejtek-Trio, dem britischen Gitarrenvirtuosen John McLaughlin & The 4th Dimension und dem Duo Homeland der südafrikanischen Musikerin Melanie Scholtz und des amerikanischen Multiinstrumentalisten Brian Charette.
Mit VOSTO5 ins Weltall
Das Ensemble VOSTO5 lädt kleine wie große Besucher am 11. April ins Theater Archa zur Erforschung des Weltalls ein. Das Stück Kolonialisierung, ein neuer Anfang handelt von der Geschichte der Arche Noahs und wird von den traditionsreichen tschechischen Sci-fi-Comics und der einst beliebten tschechischen Jugendzeitschrift ABC inspiriert. Die Reise fängt schon am Saaleingang an, wo man Kopfhörer und ein leuchtendes Armband erhält. Und sie geht weiter, weil man während der Vorstellung nicht unbedingt auf dem eigenen Sitzplatz bleiben muss und man nicht weiß, wohin man zuerst schauen soll. Für die 17-Uhr-Vorstellungen gelten familienfreundliche Preise: 290 Kronen für Erwachsene, 150 Kronen für das erste Kind, 100 Kronen für das dritte und alle weitere gratis. Das Stück ist für Kinder ab acht Jahren geeignet.