Moji (Die Meinen), 1929 - Foto: Slezské zemské muzeum

Sie haben in den kommenden Tagen noch nichts vor? Dann haben wir wieder viele interessante Veranstaltungen, Austellungen und Konzerte für Sie parat. Diesmal mit dabei sind die Regionalgalerie Reichenberg, das Theater ARCHA in Prag, das Tschechische Musikmuseum, die Mährische Galerie Brünn sowie der Brünner Kristallsaal und DOX. Auch das Thomas-Mann-Gymnasium in Prag öffnet seine Pforten und lädt Sie zum Tag der offenen Tür ein.

Paul Gebauer in der Schwimmbadhalle

Die aus Böhmen, Mähren und Schlesien stammenden deutschsprachigen Künstler bilden seit jeher ein Forschungsteil der Regionalgalerie Reichenberg (Oblastní Galerie Liberec). Nachdem sich 2014 Erwin Müller und Mary Duras vorgestellt haben, kommt nun der Schlesier und Deutschböhme Paul Gebauer (1888-1951) zum Wort. Sein Werk umfasst Anfänge des Impressionismus, einzigartige fotorealistische Bilder, die er während den 30er Jahren gestaltete, sowie Monumentalölbilder. Gebauer widmete sich vorwiegend Motiven aus dem Bauernleben, wobei er zu einem außerordentlichen Vertreter der sog. Heimatkunst in Schlesien wurde. Gleichzeitig inspirierten ihn die Neue Sachlichkeit und modernistische Ausdrucksarten. Gebauers Arbeiten sind von einer starken Religiosität geprägt, die sich in Entwürfen und Realisierungen sakraler Thematik niederschlug, so z. B. die Hl. Hedwig-Kirche in Troppau (Opava), die der schlesischen Patronin geweiht wurde. Nach der ersten größeren Ausstellung Gebauers, die in Opava vor 80 Jahren stattgefunden hat, kommen nun Werke eines der bedeutendsten schlesischen Künstler auch in Reichenberg ans Tageslicht. Ab Ende Januar 2020 werden sie in Troppau und ab Mitte Mai in Brunnenthal (Bruntál) zu sehen sein.

Mehr auf www.ogl.cz

Das 9. Festival AKCENT im Endspurt

Sláva Daubnerová: Solo lamentoso - Foto: ARCHAAm Freitag, den 22. November und am Samstag, den 23. November, wird das Internationale Festival des dokumentarischen Theaters AKCENT im Theater Archa in Prag einen Spielraum für Kinder eröffnen. Besucher zwischen 8-14 Jahren werden ein Fernsehstudio zur Verfügung haben, in dem sie das TV-Programm selbst gestalten können. Am Montag, den 25. November, wird es mit dem „Solo Lamentoso“ weitergehen. Dabei handelt es sich um eine Tanzaufführung, zu der sich die slowenische Regisseurin und Performerin Sláva Daubner von der zwischenmenschlichen Feindlichkeit inspirieren ließ. Am Dienstag und Mittwoch, den 26. und 27. November, wird das Ensemble VOSTO5 jede ganze Stunde von 15 bis 20 Uhr mit der Inszenierung „Sametová simulace: Tribuna“ („Samtene Simulation: Tribüne“) vor das Publikum treten. Die Erlebnisinstallation mit Projektionen und authentischer Stimmung wird die Besucher in die Novemberzeit von 1989 zurückversetzen.

Mehr auf der Webseite des Archa-Theaters.

MIG 21 in Pilsner DEPO2015

In der westböhmischen Stadt Pilsen (Plzeň) landet am Samstagabend, den 23. November, MIG21. Die beliebte tschechische Pop-Band, die nach dem sowjetischen Überschalljäger benannt ist, wird mit ihrem Frontmann, dem Sänger, Texter und Schauspieler Jiří Macháček, in der Kreativzone DEPO2015 auftreten. Die Herbstkonzerttournee „Hyjé“ wurde nach der gleichnamigen Single benannt, die im Sommer dieses Jahres erschienen ist. Die Tour von MIG21 setzt sich in Prag fort, wo die Band in der Lucerna Bar noch am 26., 28. und 29. November vor ihren Fans auftreten wird.

Mehr auf der Webseite von MIG21

Das Tschechische Musikmuseum wird 15

Es mag kein Zufall sein, dass ausgerechnet am 22. November, am Namenstag der Musikpatronin, der Heiligen Cäcilia, vor 15 Jahren in Prag das Tschechische Musikmuseum eröffnet wurde. Aus diesem Anlass wird im majestätischen Gebäude auf der Kleinseite im Prag am Freitag, den 22. November, Im Tschechischen Musikmuseum - Foto: Národní Muzeumein spezielles Festprogramm angeboten. Dabei können alle Musikliebhaber nicht nur dortige die Dauerausstellung besichtigen, die kostbare historische Musikinstrumente und Zeitdokumente versammelt, sondern auch den sog. Gendarmsalon. Der einzigartige Raum erinnert an die Jahre 1850 bis 1948, als die neugegründete böhmische Gendarmerie hier ihr Hauptquartier hatte. Weitere Einzelheiten erfährt man während kommentierter Führungen durchs Museumsgebäude.

Mehr auf der Webseite des Nationalmuseums

Kokoschka, Schiele und Loos im Spiegellabyrinth

Die Mährische Galerie Brünn (Moravská galerie Brno) eröffnete im Statthalterpalast (Místodržitelský palác) eine neue Dauerausstellung mit Kunst des 19. Jahrhunderts. Unter dem Titel „Brünn, die Vorstadt Wiens“ („Brno, předměstí Vidně“) verfolgt sie an Werken von Gustav Klimt, Egon Schiele, Adolf Loos oder Josef Hoffmann die Verflechtung der mährischen und österreichischen Kultur. Die originelle architektonische Lösung der Designer Jan Plecháč und Henry Wielguse bringt den Zuschauer in ein Spiegellabyrinth. Mittels Animationsfilme, die zum gleichwertigen Teil der aktuellen Exposition wurden, steigt man in ein interaktives Multimediaspiel ein, das die Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts näherbringen soll. Der Eintritt ist frei.

Mehr auf der Webseite der Mährischen Galerie Brünn

 

Brünn hört Kohaut

Welche Atmosphäre mag wohl in den Wiener Konzertsalons im 18. Jahrhundert geherrscht haben? Das versucht Musikliebhabern das österreichische Ensemble Ars Antiqua Austria zu vermitteln. Unter der künstlerischen Leitung von Gunar Letzbor (Geige) werden Fritz Kicher (Geige), Markus Miesenberger (Viola) und Peter Trefflinger (Violoncello) am Sonntag, den 24. November, um 17 Uhr im Kristallsaal des Alten Rathauses Werke von Haydens Zeitgenossen vortragen. Es handelt sich dabei um den gebürtigen Wiener mit böhmischen Wurzeln, Karl Kohaut (1726-1784) der darüber hinaus auch für sein exzellentes Lautenspiel berühmt wurde. Die Konzertstücke werden in einer neuzeitlichen Premiere ertönen, allen voraus dann zwei einzigartige Sinfonien für Streicher, die in den Sammlungen der Mährischen Landesbibliothek (Moravská zemská knihovna) erhalten sind. Auf dem Programm steht außerdem die soeben herausgegebene moderne Edition der erwähnten Kompositionen.

Mehr auf der Webseite der Mährischen LandesbibliothekDas Ensemble ascolta - Foto: DOX

Kafka kommt ins DOX

Das Zentrum für die Gegenwartskunst DOX (Centrum současného umění DOX) in Prag 7 wird am Sonntagabend, den 24. November, im multifunktionalen Saal DOX+, die tschechische Premiere der Instrumentaloper „Vor dem Gesetz“ („Před zákonem“) nach der gleichnamigen Erzählung Franz Kafkas aufführen. Sie erklingt in der Darbietung des deutschen Ensembles ascolta, das sich der Gegenwartsmusik widmet und aus sieben Musikern sowie Erzählern zusammengesetzt ist. Das Konzert beginnt mit einer öffentlichen Diskussion über die Gegenwartsmusik.

Etwas später, ab 20.30 Uhr wird die japanische Klaviervirtuosin Satoko Inou zwei Werke ihres Landsmannes, Jo Kondo, sowie die Komposition „For Piano“ des Klassikers der amerikanischen Avantgarde Morton Feldman und die Weltpremiere von „Part K“ des tschechischen Gegenwartskomponisten Luboš Mrkvička aufführen.

Mehr auf www.dox.cz

Tag der offenen Tür am Thomas-Mann-Gymnasium in Prag

Am Samstag, den 23. November, öffnet das Thomas-Mann-Gymnasium in Prag von 14 bis 16 Uhr für alle Interessierten seine Pforten. Sie können sich freuen auf Präsentationen der Schüler – vor allem von der Projektwoche zum Thema „30 Jahre Freiheit“ – eine Besichtigung der Schule sowie Informationen zur Anmeldung am Thomas-Mann-Gymnasium.Einladung zum Tag der offenen Tür am Thomas-Mann-Gymnasium - Foto: Thomas-Mann-Gymnasium


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