Diese Woche feiert die deutschsprachige Oper„Der ferne Klang” Premiere in der Staatsoper, das Filmfestival „Jeden Svět” zeigt unter anderem Filme aus Deutschland und im Theater am Geländer widmet sich das erste deutsch-tschechische Kabarett „Das Thema- To téma” Erika Mann.
Opernpremiere „Der ferne Klang” von Franz Schreker
Am Sonntag, den 20. März, findet um 19.00 Uhr in der Staatsoper (Státní opera) in Prag die Premiere von Franz Schrekers „Vzdálený zvuk” (Der ferne Klang) statt. Uraufgeführt wurde das Libretto am 18. August 1912 in Frankfurt am Main und brachte den österreichischen Komponisten an die Spitze der musikalischen Avantgarde. Auch die Erstaufführung in im Neuen Deutschen Theater in Prag, am 1. Mai 1920, war von großem Erfolg gekrönt.
Die Oper handelt vom Komponisten Fritz, der auf der Suche nach dem „Fernen Klang” seine geliebte Grete verlässt, um am Ende festzustellen, dass der perfekte „Ton” zwischen ihnen ist. Die Inszenierung von Timofey Kuljabin versetzt diese Liebesgeschichte in die Gegenwart. Fritz taucht als berühmter Professor eines Konservatoriums auf und Grete als junges Mädchen aus den Slums, die seine Schülerin und Geliebte ist. Wie im Original werden drei Episoden der Begegnung und Trennung des Paares gezeigt, zwischen denen Jahre vergehen.
Die Gesamtdauer der Oper beträgt drei Stunden und fünf Minuten und wird auf Deutsch mit tschechischen und englischen Untertiteln aufgeführt. Die dramaturgische Einleitung auf Tschechisch beginnt bereits um 18.30 Uhr und ist im Ticket inbegriffen. Weitere Informationen sowie die Preiskategorien für die Tickets finden Sie hier.
Das Filmfestival „Jeden svět” (Eine Welt) startet in den 22. Jahrgang
Unter dem Motto „Cesty Svobody” (Wege der Freiheit) findet vom 21. März bis 3. April in ganz Tschechien wieder das Dokumentarfilmfestival zum Thema Menschenrechte statt. Mit dabei sind auch Produktionen aus Deutschland und deutschsprachige Filme:
- „Zákulisí novinařy” (Originaltitel: Hinter den Schlagzeilen; Sprachen: Deutsch, Englisch) vom Regisseur Daniel Sager führt hinter die Kulissen der Arbeit eines Investigativ-Teams der Süddeutschen Zeitung.
- „Severní proud” (Originaltitel: Flaschenpost aus Dresden? Wie gelangt unser Müll in die Arktis? Sprachen: Deutsch, Englisch, Norwegisch): Der Filmemacher Steffen Krones verfolgt mittels sogenannter GPS-Treiber die Wege unseres Mülls nach.
- „Naše volba, naš hlas” (Originaltitel: Wie wir wollen; Sprachen: Deutsch) von den Regisseurinnen Sara Maria Dutch und Melanie Sien Min Lyn greift den schwierigen Weg des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland auf.
- „Komu patří moje vesnice?” (Originaltitel: Wem gehört mein Dorf?, Sprachen: Deutsch) vom Regisseur Christoph Eder thematisiert die Kommerzialisierung des Dorfes Göhren auf der Insel Rügen durch Investoren.
- „Anděle ze sindžáru” (Originaltitel: Angels of Sinjar, Sprachen: Englisch, Deutsch, Kurdisch) ist eine deutsche Koproduktion unter der Regie von Hanna Polak und dokumentiert die Geschichte der Jesidin Hanífa, die sich auf die Suche nach ihren drei Schwestern macht, die vom sogenannten Islamischen Staat gefangen genommen wurden.
- „Břehy mysli” (Originaltitel: Strands of mind): Der deutsche Regisseur Adrian Meyer bietet ein virtuelles Erlebnis (VR-Film) hin zu den Quellen der menschlichen Gefühle, Empfindungen und Gedanken.
Die Karten kosten 130 Kronen (ca. 5,50 Euro) pro Film, beziehungsweise für Seniorinnen und Senioren sowie für Personen mit Beeinträchtigung ermäßigt 65 Kronen (ca. 3 Euro).
Weitere Informationen, sowie das Programm, die Veranstaltungsorte und die Tickets finden Sie hier.
Das diesjährige Veranstaltungsplakat des Dokumentarfilmfestivals.
Deutsch-Tschechisches Kabarett befasst sich mit Erika Mann
Am Mittwoch, den 23. März, um 21.00 Uhr findet im Theater am Geländer (Divadlo Na zábradlí, Anenské nám. 209/5) eine deutsch-tschechische Kabarettaufführung im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Goethe-Instituts Prag „Erika Mann 2022” statt.
Erika Mann um 1938.
Das 1. deutsch-tschechische Kabarett Das Thema – To téma wurde 2018 gegründet und arbeitet in der Inszenierung mit der Bewegungskünstlerin Stefanie Jörgler und dem Regisseur und Performer Emil Rothermel zusammen. Sie widmen sich Thomas Manns Tochter, Erika, die unter anderem als Kabarettistin, Schauspielerin und Schriftstellerin tätig war. Ihr Kabarettprogramm „Pfeffermühle”, mit dem sie durch Europa und mehrmals durch die Tschechoslowakei tourte, diente als Grundlage für die Aufführung der Gruppe Das Thema – To téma. Mit biographischen Quellen, Zitaten, Büchern und Briefen, sowie eigenen Texten wird so zusammen mit dem Publikum in Erfahrung gebracht, wer Erika Mann war, was sie bewegte und was ihr im Kampf gegen den Faschismus von Nutzen war.
Die Tickets kosten 250 Kronen (ca. 10,50 Euro). Diese und weitere Informationen finden Sie hier.