Zum ersten Netzwerktreffen über die erste „Bayerisch-Böhmische Kulturplattform“ lud die Pilsener Kreativzone „DEPO2015“ am Muttertagswochenende in die Pilsner Urquell-Brauerei ein. Auf dem Programm stand die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Bayern und Böhmen.
Jiří Suchánek, Direktor der Kulturplattofrm „Pilsen 2015“ sprach in seiner Einleitung über die Rolle des Titels „Pilsen, Europäische Kulturstadt 2015“ für die bayerisch-böhmische Zusammenarbeit. Im weiteren Verlauf erwähnte er die Notwendigkeit die „kulturelle Schiene“ weiter zu erweitern.
Die Amtsleiterin des Regensburger Kulturamts Christiana Schmidbauer stellte die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Pilsen und Regensburg in den Vordergrund und gab den Zuhörern mit auf den Weg: „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit soll zur Normalität werden“.
Im Anschluss wurde die erste Podiumsdiskussion zum Thema „bayerisch-böhmische Kulturoperationen-Möglichkeiten und Aussichten“ abgehalten. Daran nahmen Tomáš Jelínek, Direktor des Deutsch-tschechischen Zukunftsfonds (ZF), der Leiter des Referats EU-Fonds- und Programme des Bezirks Pilsen Jan Přibáň sowie der Direktor des Referats der internationalen Beziehungen im tschechischen Kulturministerium Petr Hnízdo und die Projektmanagerin von Euregio Egrensis Eva Schäffler teil.
Steine als Wegweiser
Tomáš Jelínek fasste die deutsch-tschechische Zusammenarbeit in den 20 Jahren seit der deutsch-tschechischen Deklaration zusammen. Doch nicht nur die kulturelle Zusammenarbeit soll im Fokus stehen, sondern mit der Zeit auch anderen Themen. Als Beispiel nennte er die Jahresthemen des Zukunftsfonds, wie Drogenprävention und die Flüchtlingsfrage. Dabei werden Projekte bevorzugt, die zweisprachig sind.
Jan Přibáň ist sich der Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit Bayern bewusst. Bei der Finanzierung ist es wichtig die Projekte zu diskutieren und sich beraten zu lassen.
Petr Hnízdo erwähnte den Besuch des tschechischen Premierministers Petr Nečas in München und den von Kulturminister Hermann am Sudetendeutschen Tag 2016, wie auch die allgemeine Annäherung zwischen Tschechen und Sudetendeutschen. Positiv erwähnte Hnízdo auch das Memorandum zwischen den tschechischen und bayrischen Kulturministerien.
Eva Schäffler sprach über politische Signale aus Tschechien, die in Bayern sehr positiv bewertet werden. Wichtig sei die Zusammenarbeit der Partnerstädte und vor allem bei Jugendbegegnungen die Annäherung in den Vordergrund stellen.
In der folgenden und abschließenden Diskussion auf dem Podium referierten Věra Knetlová von der Union der Bildenden Künstler der Tschechischen Republik, Andi Dünne, vom KUNSTbeTRIEB der Kunstschule Cham. Außerdem beteiligten sich der Vorsitzende des Vereins Via Carolina Alfred Wolf und Hans Eibauer, als Leiter des Zentrums Bavaria Bohemia an der zweiten Diskussion, die sich um „Best-Practice-Beispiele in der bayerisch-böhmischen kulturellen Zusammenarbeit“ drehte.
Wie Alfred Wolf erwähnte, waren die Anfänge schwierig. Doch sie haben sich gelohnt, meinte Wolf, denn: „Die Steine auf dem Weg dienen dazu den richtigen Weg zu finden“.
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