David Pastrňák und David Kämpf schießen Tschechien gegen die Schweiz zum 13. Eishockey-WM-Titel. In einem packenden Finale, in dem beide Teams über lange Zeit auf Augenhöhe gegeneinander spielten, konnte sich Tschechien mit einem 2:0-Sieg am Ende durchsetzen.
Vor 17.413 Zuschauern in der O2-Arena in Prag zeigten sowohl Tschechien als auch die Schweiz von der ersten Minute an vollen Einsatz und kämpften um jeden Puck. Die tschechische Mannschaft setzte die Schweiz früh unter Druck, doch diese konnte die Angriffe abwehren und sich im weiteren Spielverlauf selbst gute Möglichkeiten herausarbeiten. So traf der Schweizer Christoph Bertschy kurz vor Ende des ersten Drittels den Pfosten. Trotz weiterer guter Chancen auf beiden Seiten blieb das Spiel dank starker Leistungen beider Torhüter torlos.
Pastrňák sorgte für die Erlösung
In der 50. Spielminute kam es zu einem Bully im Drittel der Schweizer, das Tschechien für sich entscheiden konnte. Über drei Stationen schoben sich die tschechischen Spieler den Puck zu, bis er bei dem völlig freistehenden David Pastrňák landete, der direkt abzog und die Scheibe ins Schweizer Tor beförderte. „Ich dachte, dass ich niemals in meinem Leben nach einem Tor auf die Knie fallen würde, aber die Emotionen waren einfach so groß… Ich wusste gar nicht, dass solche Emotionen in mir stecken“, sagte Pastrňák nach dem Spiel über seinen Führungstreffer.
Schweiz drängte auf den Ausgleich
Nach der Führung durch Pastrňák setzte die Schweiz alles daran, den Ausgleich noch zu erzielen und konnte sich einige Chancen herausspielen. Doch der tschechische Torhüter Lukáš Dostál ließ sich nicht überwinden und hielt bereits zum dritten Mal bei dieser Eishockey-WM sein Tor sauber. Kurz vor Schluss tauschten die Schweizer dann den Torhüter gegen einen sechsten Feldspieler aus und setzten sich im tschechischen Drittel fest. Nach einem abgeblockten Schuss der Schweizer schaffte Tschechien es sich zu befreien. Dominik Kubalík warf sich in der neutralen Zone dem Puck hinterher und schob ihn in Richtung des leeren Schweizer Tors. Auf der anderen Spielfeldseite startete zur gleichen Zeit David Kämpf durch, erreichte den Puck gerade noch rechtzeitig und schoss 19 Sekunden vor Schluss das 2:0 für Tschechien. In der Arena brach der Jubel aus und auch auf der tschechischen Spielerbank gab es kein Halten mehr.
Eine starke Teamleistung
„Es war ein spezielles Turnier. Wenn du Teil des Teams und der Kabine bist, spürst du, wenn da innere Stärke vorhanden ist. Manchmal ist sie da, manchmal nicht. Dieses Jahr war sie da. Es war großartig. Vom ersten Tag an, als wir uns in Prag trafen, passte alles zusammen. Wir haben darauf hingearbeitet und es geschafft“, kommentiert der Kapitän Roman Červenka die starke Teamleistung, die Tschechien schließlich zum 13. WM-Titel führte (der siebte als Tschechische Republik). Die Schweiz hingegen musste sich nach 2013 und 2018 erneut mit der Silbermedaille begnügen.
Fans verfolgten das Finale in ganz Tschechien
Nach vorläufigen Angaben verfolgten mehr als drei Millionen Menschen das Finale im Tschechischen Fernsehen. Auf vielen öffentlichen Plätzen, wie dem Altstädter Ring in Prag, aber auch in Städten wie Brünn (Brno) oder Budweis (České Budějovice) wurden große Public Viewings veranstaltet, wo anschließend auch der Titelgewinn ausgelassen gefeiert wurde. Am heutigen Montagnachmittag will die tschechische Mannschaft gemeinsam mit den Fans auf dem Prager Altstädter Ring feiern.