Čau, čau und mňau! Alles ist wieder gut! Mein Butler, der Herr Schmidt, ist aus seinem Urlaub wieder zu mir armem Mäuschen zurückgekehrt. Dabei hatte ich zwischenzeitlich schon alle Hoffnung fahren lassen und gemeint, jetzt lässt er mich wohl für immer mutterseelenallein. Hat er aber nicht gemacht. Sein Glück! Na ja, eigentlich mehr meins.
Mein Butler hat sich im Urlaub im fernen Dänemark eine raffinierte, neue Arbeitsweise angeeignet. Er liest jetzt immer noch ein bisschen schneller zu unchristlicher Morgenstunde alle tschechischen und slowakischen Zeitungen, um hübsche Kommentare für die internationale und am Ende sogar europäische Presseschau „eurotopics“ zu finden. Er wartet jetzt nicht mehr ab, bis die Redaktion dann irgendwann sagt, welche Kommentare sie ausgearbeitet haben möchte, sondern macht das gleich. Damit ist er dann schon eine Stunde früher als bisher mit seiner morgendlichen Arbeit fertig. Es kann natürlich sein, dass die Redaktion schönere Kommentare findet als die aus Tschechien und der Slowakei, aber das macht nichts.
Denn dann kommt der Knüller: Mein Butler hüpft noch einmal ins Bett. Und ich hüpfe sofort hinterher. Ich mache es mir auf einem Kopfkissen neben seinem Kopfkissen bequem. Besonders schön ist es, wenn es draußen regnet. Wir beide lassen immer das große Schiebefenster im Schlafzimmer offen und bekommen das Klopfen der Regentropfen prima mit. Und dann kuscheln wir uns so richtig aneinander und freuen uns, dass wir im Bett liegen können und nicht wie andere Zwei- und Vierbeiner in die nasse Welt rausmüssen.
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Wobei – und damit bin ich beim eigentlichen Thema – es wurde ja aller-allerhöchste Zeit, dass es endlich mal regnet. In Prag war über Wochen nur Hitze und totale Trockenheit. Wenn meine liebe Martinka – das ist meine zauberhafte slowakische Cat-Sitterin – nicht jeden Tag wie verrückt meinen Garten gegossen hätte, wäre alles bei der Rückkehr meines Butlers und seiner Gärtnermeisterin Anni braun und vertrocknet gewesen.
Herr Schmidt hat mir erzählt, wie es in Dänemark ausgesehen hat. Das Land war diesen Sommer gar nicht so hübsch grün wie sonst. Der Mais stand nur halb so hoch, die Kühe hatten Mühe, auf den Weiden etwas zu fressen zu finden. Und das in Dänemark, wo immer so viel prima Käse herkommt.
In Schleswig-Holstein, Meck-Pomm, Brandenburg und Sachsen – überall da, wo mein Butler mit dem Auto durchgefahren ist – sah es noch viel schlimmer aus. Manche Bauern mussten sogar schon das Futter für den Winter verfüttern, weil nur ein einziger Grünschnitt möglich gewesen war. Im Fernsehen redeten sich Experten den Mund fusslig, wie man den Bauern helfen könne in dieser Lage. Von einer Milliarde war in Deutschland die Rede. Euro! Am Ende ist es zwar deutlich weniger, was die Bäuerlein vom Staat als Hilfe bekommen, aber es geht ja ums Prinzip. Wenn ich immer all das bekäme, wonach mir der Sinn steht, würde mir mein armer Magen Schmerzen bereiten wegen Völlerei.
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Was ist das nun, fragten die Experten. Ist das noch Wetter oder schon Klima? Wenn die Talkshow-Menschen mal den früheren tschechischen Präsidenten Klaus eingeladen hätten, dann wüssten sie, dass das alles nur Wetter ist. So behauptet er es seit Jahren. Vielleicht ist er nach diesem Sommer etwas vorsichtiger mit seinen Einschätzungen. Aber mein Butler, der Herr Schmidt, sagt, bei Klaus sind Hopfen und Malz verloren. Der könne nicht anders, als immer gegen den Strom zu schwimmen.
Schade, dass der Herr Klaus nicht auch in Dänemark war wie mein Herr Schmidt. Da gab es nämlich auch böse-böse Feuerquallen, die verdammt piesacken, wenn man mit ihnen in Berührung kommt. Das massenhafte Auftauchen dieser Feuerquallen hat etwas mit dem Klimawandel zu tun, nicht mit dem Wetter. Womöglich hätte der Herr Klaus seine feste Meinung ein bisschen korrigiert, wenn die Feuerquallen mit ihren Tentakeln in seinen Körper gepikst hätten.
Fakt ist, dass der Sommer eine fatale Folge hatte: Mehr als 90 Prozent der tschechischen Landfläche litten darunter. In der Slowakei war es nicht viel besser. Das sollte uns nachdenklich stimmen. Nur, was können wir tun? Die Rinder pupsen angeblich zu viel, was die Luft verpeste. Ich pupse nicht, ich schnarche aber manchmal. Man sollte die Folgen des Schnarchens von uns Vierbeinern mal dringend untersuchen. Aber ich bin mir sicher, dass ich unschuldig bin am Klimawandel. Wehe, die Wissenschaftler finden etwa anderes heraus. Čau, čau und mňau!
? Schmidts Katze Mourinka ?
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