Unsere Landesbloggerin Fanny geht nach der Arbeit gerne mit ihren Kolleginnen ins Café. In einem Katzencafé hat sie es allerdings nur wenige Minuten ausgehalten.
Es ist Montag, 13 Uhr, das bedeutet Mittagspause in der Redaktion. Wie so oft während des Mittagessens überlegen wir, in welches Café wir nach der Arbeit gehen. Meine Kollegin Anna möchte unbedingt in ein Katzencafé, was ein bisschen meine Neugier weckt, da ich selbst noch nie in so einem Café gewesen bin. Meine andere Kollegin Lucia dagegen möchte Waffeln essen gehen, was ich auch bevorzuge, da ich selbst eine Katzenhaarallergie habe. Doch es ist Annas letzte Woche hier in Prag und da sie so großer Katzenfan ist und ihre eigene Katze so sehr vermisst, beschließen wir, in das Katzencafé zu gehen. „Meine Katzenhaarallergie ist nicht allzu stark und dort werden bestimmt nicht so viele Katzen sein“, denke ich mir. Gegen 18 Uhr verlassen wir die Redaktion und machen uns auf den Weg zum Katzencafé (Kavárna Kočičí) in die Prager Altstadt.
Von außen kann ich noch keine Katzen erkennen, doch als wir das Café betreten, merke ich, dass es irgendwie anders riecht. Den Geruch habe ich mir wesentlich schlimmer vorgestellt, es riecht nicht wirklich nach Katze. Ich bin auch positiv überrascht davon, wie sauber das Café ist. Die Luft ist etwas stickig, da alle Fenster geschlossen sind. Es ist ein übersichtliches Café, im Eingangsbereich befinden sich ein paar Tische, die Theke und eine große Glasvitrine, in der man die Kuchen begutachten kann. Wir gehen etwas weiter durch und halten Ausschau nach einem Platz. Es gibt große Sofas, ganz kleine Tische, an die höchstens zwei Leute passen, oder große Tische, an denen man viel Platz hat. Und erst hier bemerke ich die Katzen so richtig. Wahrscheinlich, weil sich hier die meisten Kratzbäume und Schlafgelegenheiten befinden. Wir setzen uns an einen kleinen runden Tisch, der sich in der Mitte des Cafés befindet.
Die Stimmung ist gelassen und ruhig. Hinter uns befindet sich ein großes, gemütliches Sofa, auf dem eine Frau ihr Buch liest und nebenbei eine niedliche Katze streichelt. Für mich wirkt es ein bisschen wie ein großes Wohnzimmer, weshalb ich mich hier sehr wohl fühle. Die Katzen stören die Gäste auch nicht beim Essen und Trinken. Im Gegenteil, sie ziehen sich eher zurück und beachten uns gar nicht. Die meisten schlafen oder sitzen neben den Besuchern auf dem Sofa, andere liegen ungestört in ihren Kratzbäumen. Eine Katze schläft eingerollt auf einem Stuhl neben uns. Insgesamt befinden sich neun Katzen in dem Café, die alle ganz unterschiedlich sind, wie man auf der Internetseite des Cafés nachlesen kann.
Barbucha ist zum Beispiel die klügste Katze, sie liest gerne Krimis und liest die Zukunft aus Teeblättern. Vor Barney sollten sich die Besucher eher in Acht nehmen, da er alles und jeden beißt. Matylda dagegen ist die Königin der Katzenbande und liebt es, von den Kunden gekrault zu werden.
Beim Durchstöbern der Speisekarte fallen mir einige interessante Dinge auf, wie zum Beispiel der „Catcafé-drink“. Es ist eine heiße Schokolade mit hausgemachtem Karamell, Nüssen und Marshmallows.
Noch bevor wir bestellen können, verspüre ich schon ein leichtes Kratzen im Hals und ich fange an zu niesen. Anna, die teilweise auch allergisch auf Katzen ist, beklagt sich ebenfalls über ein Kratzen im Hals und auch ihre geröteten Augen sind nicht zu übersehen. Schließlich verlassen wir das Café noch vor dem Bestellen, damit die allergische Reaktion nicht noch schlimmer wird.
Doch wenn man nicht gerade eine Katzenhaarallergie hat, dann ist dieses Café auf jeden Fall sehenswert!
Schon gewusst?
Ursprünglich stammt die Idee des Katzencafés aus Taiwan, wo 1998 das erste Katzencafé eröffnete. Es wurde zu einem beliebten Touristenmagnet, doch spätestens als 2004 in Japan ein weiteres Café eröffnete, wurde das Konzept auch international erfolgreich. Bis heute gibt es die meisten Katzencafés in Japan. Das liegt daran, dass viele Japaner auf engem Raum leben und daher keinen Platz oder auch keine Zeit für eigene Haustiere haben. Das Katzencafé ist ein Zufluchtsort für alle, die sich nach Geselligkeit sehen oder einfach entspannen möchten.
Die „Kavárna Kočičí“ öffnete im November 2014 als erstes Katzencafé in Prag und ist ein Familienunternehmen. Foto: Facebook Kavárna Kočičí
Hallo an alle Leserinnen und Leser,
mein Name ist Fanny Messer, ich bin 18 Jahre alt und komme aus Köln. Nach meinem Abitur wollte ich unbedingt ins Ausland und so bin ich online auf das Praktikum hier gestoßen. Für den Journalismus interessiere ich mich schon länger und deshalb freue ich mich schon auf diese neue Erfahrung hier beim LandesEcho. In die schöne Hauptstadt Tschechiens zu reisen, war immer ein kleiner Traum von mir und ich kann jetzt schon bestätigen, dass es sich lohnt, nach Prag zu reisen. Bis Ende Januar darf ich die Zeitschrift bei ihrer redaktionellen Arbeit begleiten und so auch die deutsche Minderheit besser kennenlernen. Wenn ich zurück nach Deutschland komme, werde ich weiter in der Gastronomie arbeiten und im Wintersemester im nächsten Jahr möchte ich gerne anfangen zu studieren. Was genau, weiß ich noch nicht, doch ich bin mir sicher, dass die Erfahrung aus dem Praktikum in jedem Fall nützlich für meinen Weg sein wird!