Jan Pecháček (38) aus Olmütz hat einen eher ungewöhnlichen Beruf: Er recherchiert und malt Stammbäume. LandesEcho hat mit dem Historiker und Künstler gesprochen (Abo).
LE Herr Pecháček, wie sind Sie dazu gekommen, Stammbäume zu malen?
Ich habe mich schon von klein auf für Geschichte und auch für das Malen und Zeichnen interessiert. Im Studium habe ich mich dann auch diesen beiden Dingen gewidmet. Vor etwa sechs Jahren dann hatte meine Schwester Geburtstag. Da hatte ich die Idee, dass ich ihr zum Geburtstag einen Stammbaum unserer Familie schenke. Sie hatte sich schon einige Zeit mit unserer Familiengeschichte beschäftigt und Ahnenforschung betrieben, konnte aber die Kurrentschrift nicht lesen, weshalb sie mich ständig bat, ihr zu helfen und aus den Kirchenbüchern [österreichisch: Matrikelbücher, Anm. d. Red.] zu übersetzen. Und da ist mir eingefallen, dass ich einen Stammbaum malen könnte. Diese Arbeit hat mir sehr gefallen, und mir ist aufgefallen, dass es hier eine Marktlücke gibt. Also dachte ich, ich könnte es einfach probieren. Zuerst haben mich einige Bekannte mit dem Malen eines Stammbaums beauftragt, dann hat es sich irgendwie verselbstständigt. Heute habe ich keine Not mehr, Auftraggeber zu finden. Das Interesse ist immens.
LE Betreiben Sie auch selbst Ahnenforschung?
In der letzten Zeit betreibe ich eigentlich fast keine Ahnenforschung mehr selbst, sondern kümmere mich nur noch um die künstlerische Realisierung der Stammbäume. Es gibt generell zwei Gruppen an Kunden. Die einen wissen überhaupt nichts über die Familiengeschichte und sind auf der Suche nach ihren Ahnen. In der letzten Zeit kommen aber viele, die das schon erledigt haben und wollen nur noch, dass es schön aussieht oder irgendeine Form erhält, damit sie es sich an die Wand hängen können.
Das komplette Interview lesen Sie in der aktuellen LandesEcho-Ausgabe 2/2022.
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