Am Donnerstagmorgen kamen bei einem Messerangriff in einem Einkaufszentrum im ostböhmischen Königgrätz (Hradec Králové) zwei Frauen ums Leben. Bei dem mutmaßlichen Angreifer soll es sich um einen 16-jährigen Tschechen handeln. Das Motiv ist noch unklar.
Der Vorfall ereignete sich gegen 8.30 Uhr in einer Filiale der Handelskette Action im Einkaufszentrum Orlice Park in der Straße Akademika Bedrny. Der mutmaßliche Täter, ein 16-jähriger tschechischer Staatsbürger, wurde etwa zehn Minuten nach der Tat, weniger als einen Kilometer vom Tatort entfernt, von einer Spezialeinheit der Polizei festgenommen. In der Nähe des Tatorts stellten die Ermittler ein Messer mit einer Klingenlänge von 20 Zentimetern sicher.
Die beiden Opfer, die in der Filiale angegriffen wurden, erlagen trotz intensiver Bemühungen der Rettungskräfte noch am Tatort ihren schweren Verletzungen. Die Polizei hat bisher keine Informationen zum Motiv des mutmaßlichen Täters veröffentlicht und untersucht weiterhin die Hintergründe der Tat. Bei den Opfern soll es sich um Verkäuferinnen gehandelt haben.
„Das Motiv des Angreifers ist noch unklar. Es gibt jedoch keinen Hinweis darauf, dass es sich um einen terroristischen Anschlag handelt. Die uns derzeit vorliegenden Informationen, die sich noch ändern können, deuten eher darauf hin, dass die Auswahl der Opfer zufällig war“, so die Kriminalpolizei.
Reaktionen auf die Tat
Premierminister Petr Fiala (ODS) äußerte sein tiefes Mitgefühl und bezeichnete die Tat als „absolut unverständlich und schrecklich“. Innenminister Vít Rakušan (STAN) erklärte, dass derzeit nicht über das Motiv spekuliert werden könne und dass dies Gegenstand der laufenden Ermittlungen sei. Die Polizei hat zudem psychologische Betreuung für Zeugen und Betroffene des Vorfalls organisiert.
Die Ermittlungen werden von der Königgrätzer Polizei in Zusammenarbeit mit der Nationalen Zentrale zur Bekämpfung von Terrorismus, Extremismus und Cyberkriminalität (NCTEKK) geführt. Die Behörden bitten die Öffentlichkeit, den Bereich rund um den Tatort zu meiden, um die Ermittlungsarbeiten nicht zu behindern.
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