Die Tschechische Bier- und Malzvereinigung (Český svaz pivovarů a sladoven) möchte die gesamte heimische Bierkultur auf die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO setzen. Der Brauereiverband will hierfür eine landesweite Bewerbung einreichen. Credit: ČTK/AP/Petr David Josek

Der tschechische Brauereiverband will die tschechische Bierkultur auf die Liste des UNESCO-Kulturerbes bringen. Dabei geht es um weit mehr als nur das Getränk, der gesamte kulturelle und soziale Aspekt der Kneipe soll in das Rampenlicht getragen werden.

Die Tschechische Bier- und Malzvereinigung (Český svaz pivovarů a sladoven) möchte die gesamte heimische Bierkultur auf die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO setzen. Der Brauereiverband will hierfür eine landesweite Bewerbung einreichen. Nicht nur das Endprodukt, auch die Rohstoffe und der Brauvorgang sollen miteinbezogen werden. Dabei soll es allerdings nicht nur um das Produkt gehen. „Es geht auch um den sozialen und kulturellen Aspekt der Begegnung in der Kneipe“, erklärt Martina Ferencová, Geschäftsführerin der Vereinigung. Diese hat momentan allerdings verstärkt unter den steigenden Preisen zu kämpfen, immer mehr Tschechen trinken deshalb zu Hause und nicht in der Kneipe.

Tschechien auf Platz 1 beim Bierkonsum

Der Verband erhofft sich davon auch einen Anstieg des Tourismus. Im Vordergrund der Bewerbung soll allerdings der heimische Konsum stehen. „Die tschechische Bierkultur, die Tradition der Herstellung tschechischen Lagerbiers und natürlich der Ruhm des tschechischen Bieres sind weltweit bekannt“, erklärt der Verband auf seiner Homepage die Bewerbung. Tschechien führt seit fast 30 Jahren die Weltrangliste des Bierkonsums an, im vergangenen Jahr mit 136 Litern pro Person. Das führt auch zu Problemen, so trinken einer Studie der Prager Karls-Universität zu Folge 20 Prozent der Erwachsenen zu viel und elf Prozent sind alkoholabhängig.

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