Am vergangenen Wochenende kam es in der nordböhmischen Stadt Brüx (Most) zu einer Brandkatastrophe, bei der sechs Menschen ums Leben kamen und acht weitere verletzt wurden. Der Vorfall ereignete sich in der Nacht zum Sonntag in der Restaurant-Bar „U Kojota“ im Stadtzentrum.

Nach bisherigen Erkenntnissen begann das Feuer am späten Samstagabend gegen 23.17 Uhr in einer hölzernen Anbaukonstruktion des Restaurants. Zeugenberichten zufolge könnte ein umgestürzter Gasheizstrahler die Ursache gewesen sein, dessen Propangasflasche sich entzündete und somit das Feuer auslöste. Die Flammen breiteten sich schnell aus und erfassten sowohl das Restaurant als auch angrenzende Gebäude. Rund 30 Personen konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Ermittlungen zur Brandursache laufen

Trotz des schnellen Einsatzes der Rettungskräfte kamen sechs Menschen in den Flammen ums Leben. Die Identität der Opfer konnte bislang nicht vollständig geklärt werden; die Ermittlungen hierzu dauern an. Von den acht Verletzten befinden sich aktuell drei in kritischem Zustand und werden im Prager Krankenhaus Královské Vinohrady behandelt. Die übrigen Verletzten wurden in nahegelegene Krankenhäuser gebracht. Eine Person konnte nach ambulanter Behandlung bereits entlassen werden.

Die Polizei hat Ermittlungen wegen des Verdachts der allgemeinen Gefährdung aufgenommen. Ein solches Delikt liegt in Tschechien vor, wenn durch Fahrlässigkeit eine Gefahr für Leib oder Leben einer größeren Anzahl von Menschen oder für fremdes Eigentum in großem Ausmaß herbeigeführt wird. Experten betonen die Notwendigkeit, die Sicherheitsvorschriften beim Einsatz von Gasheizstrahlern strikt einzuhalten, insbesondere in geschlossenen oder überdachten Bereichen.

Trauer um Opfer – Spendenaktion geplant

Die Stadt Brüx trauert um die Opfer der Brandkatastrophe. Bürgermeister Marek Hrvol (ProMOST) versicherte, dass die Stadt alles in ihrer Macht Stehende tun werde, um den Betroffenen beizustehen und ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. „Ich werde über das Bauamt und in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr eine Inspektion anderer Einrichtungen in der Stadt veranlassen, weil wir wissen, dass es in einigen anderen Teilen der Stadt einen ähnlichen Betrieb auf Terrassen gibt“, sagte Bürgermeister Hrvol gegenüber dem Nachrichtensender ČT24.

Der tschechische Innenminister Vít Rakušan (STAN) zeigte sich tief betroffen und steht in engem Kontakt mit den Einsatzkräften vor Ort. Am Sonntagmorgen reiste er selbst nach Brüx und machte sich ein Bild von der Lage. Auch Tschechiens Premierminister Petr Fiala (ODS) und Präsident Petr Pavel sowie weitere Politiker drückten den Hinterbliebenen ihr Beileid aus. „Die Tragödie in Most hat mich sehr betroffen gemacht. Ich möchte allen Angehörigen der Brandopfer mein aufrichtiges Beileid aussprechen und wünsche den Verletzten viel Kraft für eine baldige Genesung. Ich danke auch den Feuerwehrleuten, Rettungskräften und Polizeibeamten für ihren Einsatz“, so Pavel über X.

Die Stadtverwaltung von Most plant, eine Spendenaktion zur Unterstützung der Opfer und ihrer Familien ins Leben zu rufen. Der Brand in Brüx gehört zu den tragischsten Brandkatastrophen in der Tschechischen Republik seit dem Jahr 1990.

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