Die tschechische Polizei nahm am Sonntagmorgen einen Mann fest, der im Verdacht steht, einen Angriff auf die öffentliche Infrastruktur geplant zu haben. In der Nacht auf Sonntag hatte die Polizei aufgrund einer Bedrohungslage Sicherheitsmaßnahmen an öffentlichen Orten in Prag erhöht. Die Maßnahmen sollen vorerst weiter bestehen, eine direkte Gefahr drohe laut Innenminister Rakušan allerdings nicht.
Prag – Eine direkte Terrorgefahr scheint vorerst gebannt zu sein. Am Freitag war ein Mann zur Fahndung ausgeschrieben worden, der im Verdacht steht, eine schwere Straftat vorbereitet zu haben. „Dank der Hilfe der Öffentlichkeit ist es der Extremismus- und Terroreinheit gelungen, den Mann, der einer besonders schweren Straftat verdächtigt wird, aufzuspüren und festzunehmen“, so die tschechische Polizei. Der festgenommene Mann stamme aus Südamerika und spreche Spanisch.
Der Tatverdächtige war bereits am Freitag zur Fahndung ausgeschrieben worden. Um welche Art von Straftat es sich genau handelt, ist bislang nicht bekannt. Im Zusammenhang mit der Fahndung hatte die Polizei wegen eines möglichen Angriffs auf die Infrastruktur an öffentlichen Orten erhöhte Sicherheitsmaßnahmen eingeführt. Weitere Details möchte die Polizei nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrates am Montagnachmittag bekanntgeben.
Staatsanwalt Martin Bílý teilte mit, dass ein Strafverfahren im Zusammenhang mit einem Brandanschlag eingeleitet worden sei. „Ein Strafverfahren gegen den Verhafteten wurde nicht eingeleitet. Weitere Informationen können derzeit aufgrund des nicht öffentlichen Charakters des Vorverfahrens nicht gegeben werden“, sagte Bílý.
Sicherheitsmaßnahmen dauern weiter an
Tschechiens Innenminister Vít Rakušan dankte der Polizei für ihre gute Arbeit und der Öffentlichkeit für ihre Hilfe. „Vorsorglich verstärkte Sicherheitsmaßnahmen an Orten erhöhter Konzentration von Menschen dauern weiter an, eine unmittelbare Gefahr droht nicht“, fügte er hinzu.
Nach Angaben des Servers iDNES waren alle Polizeibeamten in Prag bis auf Weiteres in den „Terrormodus“ versetzt worden. Sie sollen sich auf Einkaufszentren, öffentliche Verkehrsmittel, Bus- und Bahnhöfe konzentrieren und auf verdächtige Personen achten.
Die tschechische Polizei hatte zuletzt ihre Wachsamkeit bereits erhöht, etwa im Zusammenhang mit dem Attentat auf den slowakischen Premierminister Robert Fico oder wegen der Eishockey-Weltmeisterschaft.