In Ostrau (Ostrava) traten am Dienstag, den 28. Mai, beim Leichtathletik-Meeting „Zlatá tretra“ bereits zum 63. Mal Weltstars der Leichtathletikszene auf. Der „Ostrava Golden Spike” (tschechisch Zlatá tretra Ostrava) ist eines der bedeutendsten Leichtathletik-Treffen in Tschechien. Dieses Jahr begrüßte Ostrau auch olympische Sieger aus Tokio 2021.

Der größte Star des diesjährigen Meetings war im Stadion von Ostrava Vítkovice zweifellos der 24-jährige schwedische Leichtathlet Armand Duplantis. Mondo, wie er genannt wird, ist ein amerikanisch-schwedischer Leichtathlet mit doppelter Staatsbürgerschaft und wird von vielen als ein Weltstar der heutigen Leichtathletikszene angesehen. Er entschied sich, für Schweden anzutreten, um nicht an den US-Qualifikationswettkämpfen teilnehmen zu müssen. Dieses Jahr gelang es ihm bereits, seinen Weltrekord im Stabhochsprung um einen weiteren Zentimeter auf unglaubliche 6,24 Meter zu verbessern. In Ostrau trat er bereits zum dritten Mal an. Bei windigen Bedingungen siegte er mit einer Leistung von exakt 6 Metern. Er versuchte sogar, seinen eigenen Weltrekord zu brechen, aber die Latte bei einer Höhe von 6,25 Metern widerstand ihm. Hätte Duplantis in Ostrau den Weltrekord gebrochen, hätten die Organisatoren eine finanzielle Belohnung von 20.000 Dollar (ca. 18.600 Euro) für ihn bereitgehalten. 

Der deutsche Speerwerfer und Europameister Julian Weber dominierte den Speerwurf

Im Speerwerfen wurde ein Duell zwischen dem tschechischen Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele in Tokio, Jakub Vadlejch, und dem Olympiasieger Neeraj Chopra aus Indien erwartet, der momentan mit 8,8 Millionen Followern auf Instagram auch der meistverfolgte Leichtathlet in den sozialen Medien ist. Chopra trat letztendlich aus gesundheitlichen Gründen nicht an und kam als Zuschauer. Der Wettkampf endete schließlich mit dem Sieg des Deutschen Julian Weber, der bei seinem Wurf 87,26 Metern erzielte. Jakub Vadlejch belegte mit einer Leistung von 86,06 Metern den zweiten Platz. 

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Der Speerwurfsektor im Stadion von Ostrava-Vítkovice, wo sich der deutsche Speerwerfer Julian Weber den Sieg im Speerwurf sicherte. Foto: Eliška Kordová 

Die tschechischen Vertreter zeigten ebenfalls großartige Leistungen. Die größte tschechische Sensation in Ostrau war die erst 18-jährige Juniorin Lurdes Gloria Manuel, die im 400-Meter-Lauf neben Welt- und tschechischen Athletinnen antrat. Manuel erreichte im Gesamtranking den zweiten Platz hinter der polnischen Athletin Natalia Kaczmarek, aber mit einer Zeit von 50,59 Sekunden erfüllte sie die A-Qualifikationsnorm für die Olympischen Spiele in Paris. 26 Jahre lang ist keine tschechische Athletin so schnell gelaufen, damit gilt Manuel als große Zukunftshoffnung.

Nach der gelungenen Eishockey-Weltmeisterschaft hat Ostrau erneut ein Sportereignis ausgerichtet, zu dem Athleten und Fans aus der ganzen Welt angereist sind. Man darf gespannt sein, welche Leichtathletik-Leistungen das nächste, 64. „Zlatá tretra“ Meeting bringen wird.

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