Prag plant einen Ausbau der Radwege im Stadtgebiet. Die einzelnen Radstrecken in der tschechischen Hauptstadt sollen besser miteinander verbunden werden. Mit dem Ausbau möchte die Stadt mehr Menschen zum Radfahren motivieren.
Die Stadt Prag hat einen Entwicklungsplan für das Radverkehrsnetz verabschiedet: Mit dem Papier soll der Ausbau der Radwege im Stadtgebiet vorangetrieben werden. Wird der Plan umgesetzt, haben es Radfahrerinnen und Radfahrer zukünftig einfacher, von A nach B zu kommen. Ein Fokus des Entwicklungsplans liegt auf dem Ausbau von Verbindungsstrecken: „Wir legen den Schwerpunkt auf Abschnitte, die einzelne Fahrradwege zu zusammenhängenden Abschnitten verbinden werden. Nur ein zusammenhängendes Fahrradwegnetz ist attraktiv genug, um besonders schwache Verkehrsteilnehmer, z. B. Kinder oder ältere Menschen, zur Nutzung des Fahrrads als Verkehrsmittel zu motivieren“, so Zdeněk Hřib (Piraten), der stellvertretende Bürgermeister von Prag. Der Ausbau der Radwege in der Stadt soll außerdem besser mit anderen Bauprojekten im Stadtgebiet koordiniert werden.
Prag wird fahrradfreundlicher umgebaut
In dem Entwicklungsplan für das Radverkehrsnetz werden 16 Bauprojekte genannt, mit denen die Situation für Radfahrerinnen und Radfahrer verbessert werden soll: Zum Beispiel ist der Ausbau des Radwegs A1 in Radotín geplant. Auch in den Radweg A2 entlang des Moldau-Ufers, oder in die Fortsetzung des Radwegs A4, Letňanský Korzo, soll Geld fließen. Prag stellte in diesem Jahr insgesamt 137 Mio. Tschechische Kronen (ca. 5,4 Mio. Euro) für den Ausbau der Fahrradinfrastruktur bereitgestellt, das sind 10 Mio. Kronen mehr als im Vorjahr.
Zudem werden 66 Radwegabschnitte hervorgehoben, die bei Bauprojekten im Stadtgebiet Berücksichtigung finden müssen: Am Güterbahnhof Žižkov und beim Bau der Jarovská třída zum Beispiel – die Jarovská třída ist eine seit langem geplante Straße, die Žižkov in östlicher Richtung mit der Českobrodská Straße und der künftigen Stadtumgehungsstraße verbinden soll. Auch bei der Streckenführung des Radwegs A2 durch das Prager Zentrum müssen Bauprojekte im Stadtgebiet mit den Interessen des Radverkehrs abgestimmt werden. Genauso an der Prager Ringstraße.
Bei bereits bestehenden Fahrradstrecken soll teilweise die Streckenführung geändert werden, um zum Beispiel Steigungen zu vermeiden. Auch die Nummerierung einzelner Radwege in Prag soll geändert werden.
Radwege als Teil einer Gesamtstrategie
Nach Angaben der TSK gab es im vergangenen Jahr in Prag 549 Kilometer markierte Radwege. Davon 248 Kilometer auf Radwegen abseits des Autoverkehrs. Die TSK ist das städtische Unternehmen, das sich um die Verwaltung und Pflege städtischer Gebäude und Straßen kümmert. Der beschlossene Entwicklungsplan für das Radverkehrsnetz steht im Einklang mit einem Strategiepapier der Stadt Prag aus dem Jahr 2022, mit dem die Rolle des Fuß- und Radverkehrs in Prag gestärkt werden soll.
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