Polizei in Prag (Symbolfoto) Credit: Wikimedia Commons

Die Kriminalität in Tschechien hat sich im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um mehr als neun Prozent erhöht. Vor allem die Zahl der Morde in Tschechien steigt.

Die Polizei registrierte bis Ende März 51.282 Straftaten, im vergangenen Jahr waren es 46.940. Die Statistik zeigt eine Zunahme der Eigentumskriminalität und der Morde, während weniger Wirtschaftsverbrechen oder Sittenwidrigkeiten begangen wurden. Im ersten Quartal dieses Jahres registrierte die Polizei 47 Morde, 12 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Statistik umfasst nicht nur vollendete Taten, sondern auch Mordversuche oder Vorbereitungen für Straftaten. Mehr als die Hälfte der Fälle soll bislang von der Polizei aufgeklärt worden sein. Nach Angaben der Polizei waren 28 Morde durch persönliche Beziehungen motiviert. Darunter waren ein Fall von Mord an einem Neugeborenen durch die Mutter sowie ein Fall von sexuellem Missbrauch mit Todesfolge.

Mehr Morde und Eigentumsdelikte

Auch im gesamten vergangenen Jahr registrierte die Polizei einen Anstieg der Morde und Mordversuche. Waren es 2021 noch 105 Straftaten in 12 Monaten, waren es im vergangenen Jahr 150. Polizeipräsident Martin Vondrášek erklärte auf einer Pressekonferenz im Januar, der Anstieg sei auf die merklich gestiegene Spannung in der Gesellschaft zurückzuführen. Als Faktoren nannte er die Corona-Krise, den Ukraine-Krieg sowie die komplizierte Entwicklung der wirtschaftlichen Lage.

Bis Ende März registrierte die Polizei 27.261 Eigentumsdelikte, das sind 4.089 mehr als in den ersten drei Monaten des Vorjahres. Sittenwidrigkeiten (d.h. Verstöße gegen moralische Maßstäbe, z. B. Prostitution oder Nötigung) hingegen sanken um 81 auf 946 Taten und Wirtschaftsdelikte um 282 auf 3979 Taten.

Für das gesamte vergangene Jahr verzeichnete die Polizei einen Anstieg der Kriminalität um fast ein Fünftel im Vergleich zu 2021. Allerdings war die Zahl der registrierten Straftaten noch immer geringer als im Jahr 2019, also vor der Covid-19-Pandemie.

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