Die Kriminalität in Tschechien hat 2022 im Vergleich zum Vorjahr zugenommen, vergleicht man die Daten allerdings mit der Statistik von vor der Pandemie, so ist Tschechien heute sicherer. Ausländer werden vermehrt Opfer von Morden und die Zahl der Hacking-Angriffe steigt.
Die tschechische Polizei registrierte 18,8 Prozent mehr Straftaten für 2022 im Vergleich zum Vorjahr. Polizeipräsident Martin Vondrášek erklärte das mit dem Ende der Corona-Maßnahmen, die in den Jahren 2020 und 2021 gesellschaftliche Aktivitäten stark beschränkten. Damit habe es auch weniger Kriminalität gegeben. 2022 sei durch das Ende der Maßnahmen wieder ein Anstieg der Straftaten zu verzeichnen gewesen. Vergleicht man die Daten aus dem vergangenen Jahr allerdings mit dem Zeitraum vor der Pandemie, ist die Kriminalität in Tschechien gesunken. „Man muss sagen, dass wir etwa 20.000 Straftaten unter dem Niveau von 2019 liegen“, erklärte Vondrášek auf einer Pressekonferenz am 13. Januar. Neben dem Anstieg der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr nahm die Aufklärungsrate ab. Grund hierfür sei der steigende Anteil der Cyberkriminalität, erklärte die Polizei.
In Tschechien wurden zudem mit 150 Morden 45 Vergehen mehr gemeldet als noch 2021. Die Mehrzahl der Tötungen habe wie gewohnt ihr Motiv in persönlichen Auseinandersetzungen, unter den Opfern seien allerdings vermehrt Ausländer. Dieser Anstieg weiche aber nicht wesentlich von der Entwicklung der Vorjahre ab, erklärte das Präsidium.
Im Bereich der Cyberkriminalität verdoppelte sich die Zahl der Vergehen. Dies sei eine Entwicklung, die in ganz Europa zu beobachten sei. „Cyber- und Internetkriminalität umfasst alle Arten von kriminellen Aktivitäten: Eigentum, Wirtschaft, Moral.“ Ein Teil der herkömmlichen kriminellen Aktivitäten verlagere sich in den Online-Raum, erklärte der Vertreter der Kriminalpolizei Tomáš Kubík. Die Hacking-Angriffe seien zudem um 50 Prozent angestiegen.