Die Intensivierung des deutsch-tschechischen Jugendaustauschs stand im Zentrum einer Informationsreise hochrangiger Bildungspolitikerinnen und -politiker unter der Leitung von Christine Streichert-Clivot, Präsidentin der Kultusministerkonferenz. Vom 17. bis 20. März reisten 14 Landtagsabgeordnete aus zehn Bundesländern nach Prag und Lidice, um sich über die Möglichkeiten internationaler Begegnungen für junge Menschen zu informieren und auszutauschen.
Unter dem Motto „Herz, Hand und Kopf“ diskutierten die Delegierten über die prägende Rolle von Austauschprogrammen in der Bildung. Solche Begegnungen fördern nicht nur die interkulturelle Verständigung, sondern auch Toleranz, Perspektivwechsel und die Entstehung von Freundschaften. Besonders im Fokus stand die Bildungsgerechtigkeit und die Frage, wie Austauschprogramme auch Auszubildenden besser zugänglich gemacht werden können.
Tandem stellt Arbeit vor
Das Koordinierungszentrum Deutsch-Tschechischer Jugendaustausch Tandem präsentierte in Prag sein Programm, das speziell Auszubildenden internationale Erfahrungen ermöglicht. Christine Streichert-Clivot und der tschechische Minister für Schulwesen, Jugend und Sport, Mikuláš Bek, berichteten über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Austauschprogramm und betonten die Bedeutung frühkindlicher grenzüberschreitender Bildungsangebote.
Ein Highlight der Reise war der Besuch der beruflichen Schule Střední odborní škola Drtinova in Prag, die Teil des Tandem-Programms „Freiwillige Berufliche Praktika“ ist. Die Schule bietet Auslandspraktika für ihre Schüler an, die den Teilnehmern nicht nur berufliche, sondern auch persönliche Weiterentwicklung ermöglichen. „Der Besuch der Schule und die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler zeigen eindrücklich, wie wichtig es ist, den Austausch unter jungen Menschen aus Nachbarländern und im europäischen und internationalen Kontext weiter zu stärken“, so die Präsidentin der Kultusministerkonferenz Christine Streichert-Clivot.
Zukunftsaussichten und bilaterale Beziehungen
Die Veranstalter der Reise, darunter die Initiative „Austausch macht Schule“ und das Deutsche Youth For Understanding Komitee e.V. (YFU), unterstützt durch die Stiftung Mercator, unterstreichen die Bedeutung des Austauschs für die persönliche und berufliche Entwicklung junger Menschen. Die Reise bot auch Gelegenheit, die deutsch-tschechische Geschichte und Gegenwart sowie die Bedeutung von Erinnerungsorten wie Lidice für das Lernen und die internationale Jugendarbeit zu reflektieren. Bei Gesprächen mit Andreas Künne, dem deutschen Botschafter in Prag, und Christine Streichert-Clivot erhielten die Politikerinnen und Politiker Einblicke in die deutsch-tschechische Geschichte und Gegenwart sowie den Austausch in der Bildungspolitik.
„Tschechien ist Nachbarland, Schlüsselland in Mittelosteuropa und für den Jugendaustausch mehr als naheliegend. Es ist wunderbar zu sehen, wie der deutsch-tschechische Jugendaustausch Impulsgeber zur Weiterentwicklung der internationalen Jugendarbeit sein kann“, so Kathrin Freier-Maldoner, Leiterin des Koordinierungszentrums in Deutschland.