Vor 70 Jahren gipfelte der kommunistische Terror im inszenierten Slánský-Prozess. Im Visier waren kommunistische Juden.

Der Mann auf der Anklagebank im Prager Hauptgerichtssaal im Gefängnis Pankratz (Pankrác) trägt seine Rede monoton, fast abwesend vor. Einen Verteidiger gibt es für ihn nicht. Der Hauptangeklagte macht gar nicht erst den Versuch, sich selbst zu verteidigen. Was die Anwesenden Ende November 1952 zu hören bekommen, ist gleich das volle Geständnis von Rudolf Slánský: „Ichbekenne mich voll und ganz schuldig. Als einer der exponiertesten Funktionäre der Kommunistischen Partei habe ich das Vertrauen, das mir die Kommunistische Partei gab, das mir das tschechoslowakische Volk gegeben hat, missbraucht. Vor allem gebe ich zu, ein Feind der Kommunistischen Partei und der volksdemokratischen Ordnung gewesen zu sein. Ich habe ein staatsfeindliches Verschwörerzentrum geschaffen, das ich jahrelang geleitet habe. Ich habe mich im Dienst der anglo-amerikanischen Imperialisten betätigt. Wir entfalteten eine feindliche Tätigkeit innerhalb der Kommunistischen Partei, der Wirtschaft, der Außenpolitik und der Armee.“

Die Worte widersprechen allem, was den einstigen Generalsekretär der tschechoslowakischen Kommunistischen Partei ausmachte. Kein Wunder, sie wurden ihm in monatelangen Folterungen eingetrichtert und abgefragt. Alles lief nach einem streng einstudierten Szenario ab. Der Slánský-Prozess gegen insgesamt 14 hochrangige Funktionäre, der sich dieser Tage zum 70. Mal jährt, gilt als blutigster Schauprozess außerhalb von Stalins Sowjetunion. Er dauerte nur sieben Tage. Am Ende wurde in elf Fällen das Todesurteil gesprochen, Slánský als vermeintlicher Rädelsführer war einer von ihnen.

 

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