Eine neue Umfrage zeigt: 85 Prozent der erwachsenen Tschechen trinken zumindest gelegentlich alkoholfreies Bier. Besonders beliebt sind fruchtige Varianten – und das nicht nur als Alternative für einen gesünderen Lebensstil, sondern auch als Erfrischung an heißen Tagen.

Alkoholfreies Bier ist längst mehr als ein Ersatzgetränk für Autofahrer. In Tschechien hat es sich zu einem festen Bestandteil des Alltags entwickelt. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Agentur IPSOS im Auftrag des Tschechischen Verbands der Brauereien und Mälzereien. Demnach trinken 85 Prozent der erwachsenen Bevölkerung zwischen 18 und 65 Jahren gelegentlich alkoholfreies Bier, über 60 Prozent sogar regelmäßig. Gründe dafür sind der Geschmack, ein gesteigertes Gesundheitsbewusstsein und gesellschaftliche Akzeptanz.

Fruchtige Sorten liegen vorn

Besonders gefragt sind aromatisierte Varianten: 62 Prozent der Befragten greifen bevorzugt zu fruchtigen alkoholfreien Bieren, während nur 19 Prozent die klassischen, unaromatisierten Varianten wählen. Frauen und jüngere Konsumenten zeigen sich dabei besonders offen für neue Geschmacksrichtungen. Fast 40 Prozent nennen den Geschmack als Hauptgrund für ihren Konsum. Zudem wird alkoholfreies Bier von vielen als Alternative zu süßen Limonaden geschätzt.

Der Trend zeigt sich auch in den Verkaufszahlen. Der Absatz alkoholfreier Biere steigt in Tschechien seit zwölf Jahren. Im Jahr 2024 überschritt der heimische Markt erstmals 1,6 Millionen Hektoliter – ein Plus von fast 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit macht alkoholfreies Bier mittlerweile knapp zehn Prozent des gesamten Bierkonsums in Tschechien aus. Zum Vergleich: 2013 lag dieser Anteil noch bei nur 4,4 Prozent.

Vom Fahrerbier zur beliebten Alternative

Das erste alkoholfreie Bier in Tschechien wurde in den 1970er Jahren unter dem Namen Pito eingeführt, ursprünglich als Getränk für Kraftfahrer. Der Name setzte sich aus den tschechischen Wörtern „Pivo“ (Bier) und „Auto“ zusammen. Die Herstellung erfolgt bis heute meist durch einen frühzeitigen Abbruch des Gärprozesses, daneben gibt es moderne Verfahren wie Vakuumdestillation oder Filtration. Laut EU-Richtlinien dürfen Malzgetränke mit einem Alkoholgehalt von weniger als 0,5 Prozent als alkoholfreies Bier bezeichnet werden.

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