Anlässlich des 80. Jahrestags der Vertreibung der Deutschen aus der damaligen Tschechoslowakei gibt das LandesEcho im Juli eine Sonderausgabe heraus.

Im Sommer 1945, wenige Wochen nach Ende des Zweiten Weltkriegs, begann in der Tschechoslowakei die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung – ein Einschnitt, der Millionen Menschen das Zuhause kostete und über Generationen hinweg Spuren hinterließ. Bis zu drei Millionen Deutsche mussten Böhmen, Mähren und Schlesien verlassen, oft unter Gewalt, Enteignung und ohne rechtlichen Schutz. Die sogenannten „Wilden Vertreibungen“ forderten Tausende Tote. Erst später folgte die organisierte Abschiebung unter alliiertem Mandat.

In der Nachkriegszeit galt die Vertreibung als „gerechte Strafe“ – sie wurde tabuisiert, beschönigt als „odsun“ („Abschiebung“) und in Schulbüchern kaum thematisiert. Erst seit den 1990er Jahren begann ein langsamer Wandel. Mit der politischen Wende von 1989, der Deutsch-Tschechischen Erklärung von 1997 und einem wachsenden zivilgesellschaftlichen Engagement entstanden neue Räume für Auseinandersetzung und Dialog. Projekte wie der Versöhnungsmarsch in Brünn, neue Gedenkorte, Ausstellungen und Buchreihen zeugen von einem Umdenken – wenn auch oft jenseits offizieller Gedenkpolitik.

In der nächsten Ausgabe des LandesEcho dokumentieren wir diesen Wandel. In einer Sonderbeilage stellen wir Menschen und Projekte vor, die sich mit der Geschichte der Vertreibung beschäftigen – nicht nur rückblickend, sondern als gesellschaftliche Aufgabe. Viele der Initiativen arbeiten lokal, ehrenamtlich, oft in Zusammenarbeit mit der deutschen Minderheit in Tschechien oder mit Vertriebenen und ihren Nachkommen. Sie schaffen Erinnerungsorte, wo lange geschwiegen wurde. Sie verbinden Vergangenes mit Gegenwärtigem. Und sie zeigen: Erinnerung ist kein Rückschritt – sondern ein Beitrag zur gemeinsamen Zukunft.

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Die Sonderausgabe erscheint am 3. Juli 2025 ist im Rahmen unseres Jahresabos (12 Ausgaben) erhältlich (Bestellung bitte bis Freitag, den 27. Juni):

  1. als Druckausgabe innerhalb der Tschechischen Republik für 348 CZK jährlich
  2. als Druckausgabe nach Deutschland, Österreich, Schweiz für 44 Euro jährlich
  3. als e-Paper (pdf-Ausgabe) innerhalb der Tschechischen Republik für 324 CZK jährlich
  4. als e-Paper (pdf-Ausgabe) außerhalb der Tschechischen Republik für 28 Euro jährlich

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