Sich über aktuelle Themen austauschen oder einfach nur reden – in Zeiten von Corona ist es nicht so einfach möglich, sich in größeren Gruppen persönlich zu treffen. So rücken nun die Online-Möglichkeiten mehr und mehr in den Fokus. Auf Portalen wie Skype oder Zoom kommen die Menschen zum Austausch zusammen. Dabei ist es ganz egal, in welchem Land der Welt man sich gerade befindet. Die Landesversammlung der deutschen Vereine in Tschechien hat dazu gemeinsam mit ihrer Jugend-Organisation JUKON ein digitales Format ins Leben gerufen.
Unter dem Titel „Austausch auf Deutsch“ veranstaltet die Landesversammlung seit einigen Wochen eine Gesprächsrunde auf Skype. Die vergangenen Treffen fanden im zweiwöchigen Rhythmus jeweils donnerstags statt. Jedes Mal gibt es ein neues Thema, zuletzt „Grenzen überwinden, auch wenn sie dicht sind“. „Diese Online-Vernetzung ist das Beste, was wir aktuell machen können. Als Michal Urban, Martin Dzingel und ich uns das überlegt haben, stand im Vordergrund, dass wir einen grenzüberschreitenden Austausch ermöglichen. Gerade in Zeiten von Corona ist das sehr wichtig“, sagt Jonas Richter, ifa-Kulturmanager der Landesversammlung.
„Sprungbrett für die Zeit nach Corona“
So soll das Format dazu genutzt werden, um über aktuelle Themen zu sprechen und auch Projekte für die Zukunft zu planen. Diese könnten dann umgesetzt werden, wenn es wieder möglich ist, sich persönlich zu begegnen. „In dieser Plattform sehe ich großes Potenzial, da man hier auch mit Menschen aus anderen Regionen und Ländern zusammenkommen kann, die man sonst nicht treffen könnte. Ich sehe die Skype-Runde auch als ein Sprungbrett zur Vorbereitung auf die Zeit nach Corona“, meint der JUKON-Vorsitzende Michal Urban. Auch der Präsident der Landesversammlung, Martin Dzingel, nimmt regelmäßig an dem Austausch teil und findet lobende Worte: „Mir gefällt dieses Format, da sich hier nicht nur die deutsche Minderheit Tschechiens trifft, sondern auch Menschen aus anderen Ländern dabei sind, wie z. B. aus Polen, der Slowakei, Österreich und auch Deutschland.“ Jedoch dürfe es auch nicht zu digital werden. „Ich möchte aber nicht, dass man sich in Zukunft nur noch ausschließlich online trifft“, meint er.
Auch andere Teilnehmer sind erfreut über die neue Plattform und sehen Potenzial für die Zukunft. „Ich sehe dieses Format als eine gute Vorbereitung für die Zukunft. Man kann sich schon einmal kennenlernen, sodass wir es vielleicht schaffen, uns in der Zeit nach Corona auch persönlich zu treffen und auszutauschen“, sagt Dominik Duda, ifa-Kulturmanager beim Bund der Jugend der deutschen Minderheit im schlesischen Oppeln. Auch Ulrike Strigl, die als Deutschlehrerin arbeitet, findet die Entwicklung des Formates spannend. „Als Deutschlehrerin habe ich meinen Schülern den Link weitergeleitet und auf das Angebot hingewiesen“, sagt sie. Wer sich in Zukunft ebenfalls an dem Format beteiligen und gegebenenfalls auch eigene Ideen einbringen möchte, findet aktuelle Informationen zum nächsten Gesprächstermin in regelmäßigen Abständen auf der Facebook-Seite der Landesversammlung.
Einladung zum nächsten Austausch auf Deutsch
Der nächste Austausch auf Deutsch zum Thema „Weltpolitik und Auslandsjournalismus in Zeiten von Corona“ findet am kommenden Donnerstag, den 7. Mai, um 14 Uhr statt (Achtung, ursprünglich war die Veranstaltung ab 15 Uhr vorgesehen). Gast ist diesmal Tomáš Lindner, Autor der Wochenzeitung Respekt. Der Unterhaltung auf Skype können Sie unter folgendem Link beitreten: https://join.skype.com/fEeaNawC1rys
Mehr Informationen zur kommenden Veranstaltung finden Sie hier.