Die Deutschen in Tschechien wollten annlässlich des 100. Jahrestages der tödlichen Schüsse von Kaaden am 4.März 1919 eigentlich eine spezielle Gedenkbriefmarke herausbringen. Aber die Tschechische Post machte nicht mit.

Die „Tschechische Post“ bietet Privatkunden an, gegen ein entsprechendes Entgelt eine gültige Briefmarke mit beliebigem Motiv herzustellen, zum Beispiel für den Verein der Oldtimersammler oder Museen. Der Freundeskreis des Protektoratspräsidenten Emil Hácha finanzierte einst die Herausgabe der letzten fehlenden Präsidentenmarke. Diese wurde in seinem Geburtsort Trhové Sviny von der Bürgermeisterin im Herbst 2018 präsentiert.

Nun wollte auch die deutsche Minderheit in Tschechien, vertreten durch die Landesversammlung, solch eine Themenbriefmarke herausgeben. Der Entwurf der Marke anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des 4. März 1919 wurde der zuständigen Referentin der Post vorgelegt: Das Datum 4. März 1919, die ursprünglich beabsichtigten 56 Kreuze wurden weggenommen. Als Farben wurden gewählt: Silber und Rot für Böhmen, Silber, Rot und Blau für Mähren und Gold und Schwarz für Schlesien. Zwei Hände symbolisierten das nicht gelungene Zusammenkommen.

Die Kommission aber: „… hat das Recht angewandt, ohne Angabe von Gründen die Herausgabe dieser Briefmarke nicht zu empfehlen.“   


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Am 4. März 1919 besiegelten Dutzende Tote das Schicksal der deutschen Minderheit innerhalb der neu gegründeten Ersten Tschechoslowakischen Republik.

                          

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