Das von der Organisation Antikomplex im Jahr 2003 erstmals herausgegebene Buch Das verschwundene Sudetenland (Zmizelé Sudety) bekommt eine überarbeitete Auflage: Die neue Ausgabe dokumentiert den Wandel der böhmischen Grenzregionen nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung und gewährt Einblicke in Geschichte, Kultur sowie den Umgang mit der Vergangenheit.
Im Mittelpunkt der Ausgabe stehen mehr als 300 Fotopaare, die zwölf Sudetengebiete vor und nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung zeigen. Die Texte der zweisprachigen Publikation beleuchten nicht nur den Umgang mit der materiellen und spirituellen Kultur Deutschlands, sondern auch den komplexen Prozess der Heimatfindung in den „Regionen nach den Deutschen“. Thematisiert werden auch Experimente in den böhmischen Grenzgebieten während der kommunistischen Zeit, der Verlust alter Traditionen und die Entstehung neuer. Ebenso thematisiert wird das wachsende gegenwärtige Interesse an der lange tabuisierten Vergangenheit des Sudetenlandes.
Seit 2003 ein gefragtes Werk
Die Vorgängerauflagen des Buchs stießen auf großes Interesse: Seit seiner Erstveröffentlichung 2003 als wurde es bereits sechsmal neu aufgelegt – die 6. Auflage ist nun auch seit dem Sommer ausverkauft. Die grafisch überarbeitete 7. Auflage erscheint Anfang Dezember und richtet sich an alle, die sich für den historischen und kulturellen Wandel der böhmischen Grenzgebiete interessieren.
Abholung am Tag der offenen Tür
Am 17. Dezember 2025 findet im Klosterkomplex Emauzy in Prag 2 der Antikomplex-Tag der offenen Tür statt. Besucherinnen und Besucher können dort ihre vorbestellten Bücher abholen und mehr über die Arbeit der Organisation erfahren. Die Ausgabe kann jedoch auch geliefert werden.
Vorbestellungen für das Buch sind bis zum 4. Dezember 2025 unter darujme.cz möglich. Auch Spenden zur Unterstützung des Buchdrucks sind willkommen.
Antikomplex wurde 1998 gegründet und ist eine gemeinnützige Organisation, welche sich der kritischen Reflexion der Geschichte Tschechiens widmet. Der Blick richtet sich dabei insbesondere auf die ethnischen Säuberungen der Nachkriegszeit und das nachfolgende Schicksal der Landschaft sowie der Gesellschaft im ehemaligen Sudetenland. Des Weiteren ist Antikomplex in der politischen Bildung aktiv. Zu den bekanntesten Publikationen gehören Das verschwundene Sudetenland (2004), Sudetengeschichten (2010) und Bei uns verblieben (2013). 2022 erschien der erste Band der vierteiligen Reihe Mitten am Rande: Gespräche mit Menschen, die dem Sudetenland ein neues Gesicht geben.




