Mitte Februar fand die Jahresversammlung des Bunds der Deutschen in Böhmen erstmals im neuen Begegnungszentrum in Pilsen statt.
Nach fünf Jahren Amtszeit war es wieder so weit: Am 23. Februar rief der Bund der Deutschen in Böhmen e. V. zu seiner ordentlichen Jahresversammlung ein, diesmal mit Neuwahlen. Zehn Jahre nach der Neugründung handelte es sich um eine ganz besondere Versammlung: zwei Monate nach dem Umzug des Vereins aus dem Schloss Preitenstein in Netschetin (Nečtiny) trafen sich die Mitglieder im neuen Begegnungszentrum in der Radyňská-Straße in Pilsen (Plzeň), nicht weit vom Nikolaus-Friedhof, wo auch Emil Ritter von Škoda begraben liegt. Noch am Vormittag wurden die Umzugssachen weggeräumt und der Kaffee vorbereitet. Dann konnte es losgehen.
Richard Šulko leitete die Versammlung. Als einen besonderen Gast konnte der Verein Martin Herbert Dzingel, den Präsidenten der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik (LV), begrüßen. Der Bund der Deutschen in Böhmen war offenbar der erste Verein bei der LV, welcher seine Versammlung mit Wahlen, inklusive der Wahlen der LV-Delegierten, im Wahljahr 2025 durchführte. Umso mehr legte der Vorsitzende Richard Šulko Wert auf den Besuch Martin H. Dzingels, der sich persönlich über den ordnungs- und satzungsgemäßen Verlauf der Sitzung überzeugen konnte. Nach der Begrüßung durch Richard Šulko, sowie nach der Totenehrung – im letzten Jahr starb Gott sei Dank kein Mitglied des Vereins – trug Martin H. Dzingel sein Grußwort vor. Darin erwähnte er, wie wichtig es gewesen sei, dass sich die zwei Vereine, der Bund der Deutschen in Böhmen und der Verein der Deutschen in Böhmen – Region Pilsen, reibungslos in einem Begegnungszentrum zusammengefunden hätten. Nach dem Grußwort wurde das Programm einstimmig verabschiedet. Der dritte Programmpunkt war die Kontrolle der Beschlüsse aus der letzten Mitgliederversammlung vor einem Jahr – der Beschluss über den Beitritt des Bund der Deutschen in Böhmen zum „Bund der Eghalanda Gmoin“ wurde umgesetzt.
Der nächste Punkt war die Wahl der Wahl- und Beschlusskommission. In die wurden einstimmig gewählt: Martin H. Dzingel, Elfriede Šulková und Hana Oliveriusová. Martin H. Dzingel übernahm dann die Leitung. Nach dem Jahresbericht, welcher sehr lang war und vom Vorsitzenden Richard Šulko – wie auch die gesamte Veranstaltung – in Deutsch vorgetragen wurde, wurde der Jahresbericht einstimmig zur Kenntnis genommen. Für die, die nicht alles in Deutsch verstanden, wurde der Jahresbericht auch in Tschechisch ausgelegt – man musste ihn sowieso für das tschechische Vereinsregister sowie für Zuwendungsgeber und Sponsoren ausarbeiten. Den Kassenbericht trug die Kassenprüferin Terezie Jindřichová vor, welche dann den Antrag zur Entlastung des Vorstandes stellte. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Bei den Wahlen wurde Richard Šulko als Vorsitzender einstimmig bestätigt sowie Irena Šulková als Kassiererin. Der wiedergewählte Vorsitzende stellte anschließend das Programm für 2025 vor. Zum Schluss der Tagung wurde den Mitgliedern über die Zuwendungsmöglichkeiten seitens des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) informiert. Danach erklärte der „alt-neue“ Vorsitzende Richard Šulko die Versammlung für beendet. Alle blieben jedoch noch sitzen und genossen den guten Kaffee und das Gebäck sowie belegte Brötchen. Martin H. Dzingel nahm dann Abschied und sagte: „Das war eine professionell durchgeführte Versammlung!“. Danke fürs Kommen…
Dieser beitrag erschien zuerst in der landesecho-ausgabe 3/2025
Das neue LandesEcho 3/2025 ist da!
Der Streit um das Keilberg-Hotel im Erzgebirge, die Entdeckung einer unterirdischen Nazi-Fabrik in Brünn und die politischen Umbrüche nach der Bundestagswahl in Deutschland. Diese und viele weitere Themen rund um Tschechien und die deutsche Minderheit finden Sie in unserer März-Ausgabe.
Mehr…