Wenn man mit der U-Bahn in Prag unterwegs ist, sieht man häufig Tschechen mit einem Buch in der Hand. Kein Wunder also, dass die Prager Buchmesse ein so breitgefächertes Angebot zu bieten hatte. Obwohl mir dort etwas fehlte.

 

Während meiner Schulzeit habe ich Bücher verschlungen! Das Lesen war mein liebstes Hobby, egal ob Fantasy, Abenteuerbuch, Krimi oder Roman. Ein Buch pro Monat schaffte ich locker. Dann begann irgendwann mein Geschichtsstudium. Für das Studium ist meine Vielleserei definitiv von Vorteil! Nur lese ich leider inzwischen in meiner Freizeit deutlich weniger, weil ich für die Uni schon so viel lesen muss, dass ich abends einfach zu erschöpft bin, um noch mehr zu lesen.

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Umso schöner war es aber mal wieder einige Stunden außerhalb einer Bibliotheks-Atmosphäre komplett von Büchern umgeben zu sein. Treffender Weise war ich am Tag des Buches auf der „Svět knihy“, der internationalen Buchmesse in Prag. Ich war vormittags da und es war überraschend viel los! Natürlich gab es einige Schulklassen, aber auch viele ältere Buchliebhaber waren zu finden. Es ist schön zu sehen, was für ein weites Feld sich für Bücher interessiert.

Internationale Vielfalt

Die Buchmesse ist, wie schon erwähnt, international. Es gab also von diversen Ländern Stände, um nur eine kleine Auswahl zu geben: Neben der Slowakei und Portugal waren auch China, Indien und Peru zu finden. Lateinamerika war dieses Jahr übrigens der Ehrengast. Eine Sache hatten aber fast alle Stände gemein, ein Großteil der Literatur war auf Tschechisch. Das Kaufangebot beschränkte sich aber nicht nur auf Bücher und Zeitschriften. Auch Postkarten, Lesezeichen, Büchertaschen und sonstige Kleinigkeiten waren zu finden. Darüber hinaus gab es mehrere kleine Podien, auf denen Diskussionen und Interviews geführt wurden.

Erstaunlich präsent waren Hörbücher. Es gab einige Ecken, in denen man sich welche anhören konnte. Ein paar Stände hatten entweder ein recht großzügiges Angebot an Hörbüchern oder waren sogar komplett darauf spezialisiert. Jedoch eine Sache vermisste ich an der Buchmesse: Es gab keinen einzigen Stand, der E-Reader bewarb oder thematisierte. An dieser Stelle höre ich schon viele Menschen sagen: „Zum Glück! Es ist halt einfach nicht das gleiche, wie ein richtiges Buch in der Hand halten zu können.“ Ich selbst bin ja auch ein Bücherfan und habe dem E-Reader eines großen US-amerikanischen Unternehmens vor einigen Jahren eine Chance gegeben. Ich kann nur sagen, meinem Portemonnaie tut es gut. Und inzwischen habe ich auch auf Reisen deutlich mehr Platz im Rucksack.

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Sprachdürre

Was die Sprache angeht, war das Angebot zwar weniger vielfältig, aber dafür gab es eine weite Auswahl an Bücherkategorien, Verlagen und Vertretungen. Man konnte neben Graphischen Novellen und Reiseführern auch Schul- und Sachbücher, sowie die übliche Belletristik erwerben. Und auch kulinarisch gab es eine ausreichende und internationale Versorgung, vor dem Messegebäude gab es von Brezeln über die klassischen Pommes bis hin zu Curry alles zu kaufen.

Die Buchpräsenz in den Öffentlichen Verkehrsmitteln geht übrigens auch an mir nicht spurlos vorüber: Ich habe mir die App zu meinem E-Reader aufs Handy geladen. Nun erlebe ich in der Metro dank Karl May Abenteuer in Südamerika.


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