Illustration: Teilung der Tschechoslowakei - Illustration: Jiří Bernard

25 Jahre Trennung der Tschechoslowakei aus Sicht der deutschen Minderheit

Silvester 1992 hörte die Tschechoslowakei auf zu existieren. An ihre Stelle traten Neujahr 1993 die Tschechische Republik und die Slowakische Republik. Die Strategen der Teilung, allen voran die damaligen Premierminister der Teilstaaten, Vladimír Mečiar und Václav Klaus, sorgten dafür, dass es in dem Jahr, in dem wir den 100. Jahrestag der Ausrufung der Tschechoslowakei feiern, nun auch ein kleines Jubiläum der Staatsteilung gibt.

 

Damals war die Teilung des Staates, der gerade erst seine Freiheit wiedergewonnen hatte und an das Erbe von Tomáš G. Masaryk anknüpfen wollte, sehr umstritten. Über die Gründe ist viel geschrieben worden. Die Emotionen sind nach 25 Jahren längst verflogen beziehungsweise kochen nur noch gelegentlich hoch. Nach 25 Jahren scheint das Experiment geglückt. Beide Völker sind sich weiter sehr nah. Mancher meint sogar, sie sind sich näher als je zuvor. Die Slowakei hat an Selbstbewusstsein gewonnen und wirtschaftlich aufgeholt. Anders als die Tschechen zahlen die Slowaken sogar mit dem Euro und gelten als EU-freundlichstes Land in Ostmitteleuropa. Insofern hatte die Teilung ihr Gutes. Und doch bedauern bis heute viele Tschechen und Slowaken, dass der gemeinsame Staat so leichtfertig aufgegeben wurde. Das wiegt umso schwerer zum 100. Jubiläum der Gründung der Tschechoslowakei.

Auch für die deutsche Minderheit war die Teilung damals ein Einschnitt. Sie muss allerdings eine gewisse Weitsicht bewiesen haben, denn die Minderheitenverbände gründeten sich in jedem Teilstaat separat, so dass nach 1992 nichts geteilt werden musste. So breit gefächert die Meinungen in der gesamten Bevölkerung zur Staatsteilung ausfiel, so vielgestaltig zeigen sich auch die Ansichten in der deutschen Minderheit, die wir in Kooperation mit dem Karpatenblatt, der Zeitschrift der Karpatendeutschen in der Slowakei, anlässlich des 25. Jahrestags der Staatsteilung befragt haben.


erwin scholz

Erwin Scholz, erster Präsident der Landesversammlung, geb. 1927 in Reichenberg (Liberec)

LE Wie haben Sie die Teilung vor 25 Jahren empfunden?

Mit Genugtuung. Es zeigte sich besonders wirksam, dass der Tschechoslowakismus nur dazu diente, vor den Siegermächten des Ersten Weltkrieges ein größeres Machtpotential vorzustellen.

LE Waren Sie für oder gegen die Teilung? Hätten Sie ein Referendum bevorzugt? Wie hätten Sie abgestimmt?

Mir war das wurscht. Wäre eine Abstimmung freiwillig gewesen, hätte ich überhaupt nicht abgestimmt. Bei Zwangsabstimmung hätte ich eine ungültige Stimme abgegeben.

LE Wie werten Sie die Teilung heute?

Heute werte ich die Teilung als positiv. Es war eine Meisterleistung insofern, als kein Blut floss.

LE Hatte die Teilung Auswirkungen auf die deutsche Minderheit als Ganzes bzw. auf Sie als Deutschen?

Auswirkungen auf die deutsche Minderheit kann ich nicht erkennen.

LE Hätte die deutsche Minderheit in der vereinten Tschechoslowakei eine bessere Stellung als in den unabhängigen Teilstaaten?

Das ist reine Spekulation.

LE Was ist für Sie persönlich heute noch tschechoslowakisch?

Das ist schwer zu beantworten. Mein Kulturkreis war und ist eher der deutsche (sicherlich eine Bildungslücke) aber lustig finde ich es schon, wenn mir mein Arzt den Befund in Slowakisch ausstellt.  Da bin ich in der Tschechoslowakei.

LE Was wünschen Sie sich für die Zukunft (auch mit Blick auf die deutsche Minderheit), was besser werden müsste, damit beide Staaten ihr Potenzial dieser engen Beziehung voll entfalten können?

Soweit ich das beurteilen kann, müsste sich der tschechische Teil viel mehr mit der Kultur der Slowaken beschäftigen. Hier sind die Slowaken besser dran. Sie lesen viel mehr Tschechisch. Die deutsche Minderheit sollte sich vor allem um ein gutes Verhältnis zum tschechischen Bevölkerungsteil kümmern und zu der deutschen Minderheit in der Slowakei. Der Besuch der Karpatendeutschen auf der Großveranstaltung der Landesversammlung letztes Jahr in Reichenberg war mehr als sympathisch. Ansonsten finde ich, dass es zwischen Tschechen und Slowaken gar nicht mehr besser gehen kann als zur Zeit.


 

Ondrej Pöss

Ondrej Pöss, Vorsitzender des Karpatendeutschen Vereins, geb. 1950 in Krickerhau (Handlová)

Die ersten Jahre nach der Wende, genau gesagt bis 1. August 1994, arbeitete ich am Historischen Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften (SlAdW) in Pressburg (Bratislava). Da wurde ich im August 1989 zum Leiter der Abteilung für Wissenschafts- und Technikgeschichte, und kurz danach auch in den Wissenschaftlichen Rat des SlAdW gewählt. Es ist also ganz klar, dass ich seit 1990 auch in die akademischen Diskussionen über das Zusammenleben des tschechischen und des slowakischen Teils der Föderation einbezogen war. Mehrere damalige Politiker kamen aus dem akademischen Umfeld, ich hatte also Informationen „aus erster Hand“.

Bereits im Sommer 1992 war mir klar, dass die Entwicklung hin zur Teilung der Föderation geht. Damals sprach man auch über ein Referendum. Meiner Meinung nach hätte es aber keine eindeutige Lösung gebracht und der damals gewählte Weg der Teilung war richtig. Diese Meinung hat sich bei mir auch im Laufe der Zeit noch verstärkt. Die Beziehungen zwischen beiden neu entstandenen selbständigen Ländern sind heute so gut wie nie zuvor.

Die deutschen Minderheiten in der Tschechoslowakei hat die Teilung der Tschechoslowakei nicht überrascht. Sie hatten zum Anfang des Jahres 1993 schon zwei selbständige Verbände. In der Slowakei war das seit dem 30. September 1990 der Karpatendeutsche Verein in der Slowakei, im Herbst 1992 wurde in Tschechien die Landesversammlung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien gegründet. Die Idee einen gemeinsamen tschechoslowakischen Verband der Deutschen zu gründen, scheiterte schon im Sommer 1990.

Seit Anfang der Neunziger Jahre widmete ich mich neben meinen Beruf auch den Vereinsaktivitäten in Rahmen des Karpatendeutschen Vereins in der Slowakei: organisatorischen Aufgaben im Hauerland, seit Juli 1992 wirkte ich bei dem neu gegründeten Karpatenblatt mit, war aktiv in der Karpatendeutsch-slowakischen Historischen Kommission, die ihre letzte Sitzung im Dezember 1992 in Stuttgart hatte.

In der selbständigen Slowakei hat sich in Bezug auf die Karpatendeutschen einiges positiv entwickelt. Ich nenne nur zwei Beispiele: die Vertreter der Karpatendeutschen konnten einfacher mit den zuständigen Stellen in Regierung oder Ministerien Gespräche führen. Unsere Position hat sich deutlich verbessert. Zweitens ist es fraglich, ob es in der Tschechoslowakei möglich gewesen wäre, wie 1994 in Pressburg (Bratislava), ein Museum der Karpatendeutschen zu gründen. Man sollte aber das gut bekannte deutsche Sprichwort „Wenn man vom Rathaus kommt, ist man immer klüger“ nicht vergessen. Eines ist konstant geblieben: Die guten Beziehungen zu den deutschen Verbänden in Tschechien, welche wir auch weiter pflegen wollen.


 

Lucia Urbančoková

Lucia Urbančoková, Büroleiterin des Karpatendeutschen Vereins in Kaschau (Košice), geb. 1975 in Kaschau

LE Wie haben Sie die Teilung vor 25 Jahren empfunden?

Ich war damals 15, aber eher negativ. Wir haben viel Familie und Bekannte in der Tschechischen Republik.

LE Waren Sie für oder gegen die Teilung? Hätten Sie ein Referendum bevorzugt? Wie hätten Sie abgestimmt?

Meine Familie und ich, wir waren gegen Teilung.

LE Hat sich Ihre Sicht auf die Teilung verändert? Wie werten Sie sie heute?

Meine Sicht hat sich nicht verändert. Ein kleines Land ist leider noch kleiner geworden.

LE Hätte die deutsche Minderheit in der vereinten Tschechoslowakei eine bessere Stellung als in den unabhängigen Teilstaaten?

Die Deutschen wären sicherlich stärker. In der Slowakei ist der Umgang mit der deutschen Minderheit gut. Das Regierungsamt der Slowakischen Republik unterstützt uns sehr, ab 2018 gibt es den Fonds für die nationalen Minderheiten. Für uns besonders wichtig ist, dass der Anteil der Jugendlichen in den letzten Jahren gestiegen ist.

LE Wo macht die Zusammenarbeit der beiden deutschen Minderheiten Sinn und was versprechen Sie sich davon?

Ich hoffe, dass die bisher gute Zusammenarbeit mit der Landesversammlung der deutschen Vereine weiterhin so bleibt, wie sie ist. Besonders freut mich, dass die Kontakte und die Zusammenarbeit in den letzten Jahren stärker geworden ist.


 

Martin Dzingel

Martin Dzingel, Präsident der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik, geb. 1975 in Römerstadt (Rýmářov)

LE Wie haben Sie die Teilung vor 25 Jahren empfunden?

Ich kann mich sehr gut an das unangenehme Gefühl erinnern, als ich Fernsehübertragungen sah, wie überwiegend die Slowaken noch vor der faktischen Teilung selbst gegen Václav Havel und allgemein gegen die Tschechen protestierten. Da wurden sogar Eier geworfen. Ich habe damals nicht richtig verstanden, was das slowakische Volk gegen die Tschechen hat. Ich als Angehöriger der deutschen Minderheit habe mich nicht angegriffen gefühlt, aber als Patriot irgendwie schon. Die Teilung selbst kam dann sehr schnell und für einen gerade Volljährigen kaum zu bemerken.

LE Waren Sie für oder gegen die Teilung? Hätten Sie ein Referendum bevorzugt? Wie hätten Sie abgestimmt?

Die Teilung fand ich erstmal nicht gut, aber ich habe mir gedacht, wenn es zwei Parteien sind und die eine möchte lieber allein ihren Weg gehen, dann ist es eine Entscheidung, die man respektieren sollte. Damals war ich eindeutig für ein Plebiszit und wahrscheinlich hätte ich gegen die Teilung gestimmt.

LE Hat sich Ihre Sicht auf die Teilung verändert? Wie werten Sie sie heute?

Ja. Nach 25 Jahren habe ich meine Meinung dazu etwas korrigiert. Es ist sehr schade, dass aus einem großen und auf vielen Gebieten auch erfolgreichen und anerkannten Land, wie der Tschechoslowakei, zwei kleine Einzelstaaten geworden sind. Aus der zwischenmenschlichen Sicht finde ich, die Teilung hat den gegenseitigen Beziehungen aber nur gut getan. Die Bewohner Tschechiens und der Slowakei haben aus meiner Sicht bessere Beziehungen als zuvor. Ich denke, die Slowaken hätten immer ein Minderwertigkeitsgefühl gehabt und oftmals sicher berechtigt. Das wäre auf Dauer nicht gut gegangen. Dazu sind die Slowaken und Tschechen doch zu unterschiedlich, wie schon 1918 behauptet wurde.

LE Hatte die Teilung Auswirkungen auf die deutsche Minderheit als Ganzes beziehungsweise auf Sie als Deutschen?

Es hätte eine Auswirkung gehabt, wenn es nicht zur Vertreibung der meisten Deutschen aus Böhmen, Mähren und Schlesien nach 1945 gekommen wäre. Ich glaube ähnlich gilt das auch für die Karpatendeutschen in der Slowakei.

LE Wäre das Leben als Deutscher in der vereinten Tschechoslowakei einfacher als in den unabhängigen Teilstaaten?

Unmittelbar nach der Wende 1989 hat der mittlerweile schon verstorbene Walter Piverka mit den Deutschen in der Slowakei Kontakt aufgenommen um einen Verband der Deutschen in der Tschechoslowakei zu gründen. Dazu ist es auch gekommen. Schon vor der Trennung der beiden Staaten wollten die Karpatendeutschen aber einen Verband allein betreiben.

LE Hätte die deutsche Minderheit in der vereinten Tschechoslowakei eine bessere Stellung als in den unabhängigen Teilstaaten?

Ich bin fest davon überzeugt. Wenn wir in einem Staat leben würden, wäre auch die Position der Deutschen besser. Die slowakische Mehrheitsgesellschaft sieht die deutsche Minderheit anders als die tschechische uns: viel freundlicher, ohne Vorurteile. Ich behaupte, wir, die Deutschen in Tschechien, haben die schwierigste Stellung von allen postkommunistischen Ländern. Warum es so ist, ist eine weitere interessante Frage.

LE Was ist für Sie persönlich heute noch tschechoslowakisch?

Die gemeinsame Vergangenheit beider Länder. Ich bin sehr froh, dass heute so viele Slowaken in Tschechien leben. Ich bin eindeutig dafür, dass hier auch slowakisch gesprochen wird, auch ruhig mehr im Fernsehen. Ich denke, die Tschechen und die Slowaken haben eine einmalige Chance die fast identische Sprache und gemeinsame Kultur zu pflegen. Leider sehen es die meisten tschechischen Freunde anders. Ich als mährischer Deutscher verstehe die Haltung der Tschechen zu der slowakischen Sprache und den vielen hier lebenden Slowaken nicht.

LE Was wünschen Sie sich für die Zukunft (auch mit Blick auf die deutsche Minderheit), was besser werden müsste, damit beide Staaten ihr Potenzial dieser engen Beziehung voll entfalten können?

Ich wünsche mir, dass die Tschechen verstehen, dass die Pflege der slowakischen Sprache als sehr ähnliche Nachbarsprache und auch Kultur nur von Vorteil sein kann. Im Hinblick auf die Minderheit wünsche ich mir, dass wir Deutschen hier und in der Slowakei weiterhin zusammenarbeiten und gemeinsame Projekte entwickeln, die uns auch eine bessere Position verschaffen.

LE Wo macht die Zusammenarbeit der beiden deutschen Minderheiten Sinn und was versprechen Sie sich davon?

Zur letzten Herbsttagung der Landesversammlung haben wir die Geschäftsführerin des Karpatendeutschen Vereines eingeladen. Hier wurden konkrete Projekte und Arbeitsfelder besprochen, die wir gemeinsam angehen möchten. Es geht vor allem und Jugendzusammenarbeit und Schulwesen. In der Slowakei partizipiert die deutsche Minderheit am Schulwesen. Dieses Modell wünsche ich mir auch für uns in Tschechien.


 

Anna Fábová

Anna Fábová, Autorin des Karpatenblatts, geb. 1993 in Altlublau (Stará Ľubovňa)

LE Waren Sie für oder gegen die Teilung? Hätten Sie ein Referendum bevorzugt? Wie hätten Sie abgestimmt?

Ich kann nicht sagen, ob ich dafür oder dagegen gewesen wäre, weil ich nicht dabei war. Ich kann nur sagen, dass diese Teilung auch nach 25 Jahren einzigartig ist. Es floss kein Blut, die Familien wurden nicht mit Gewalt getrennt.

LE Wie ist Ihre Sicht auf die Teilung heut?

Heute kann man zwei gut entwickelte Staaten sehen, die gut miteinander auskommen.

LE Hatte die Teilung Auswirkungen auf die deutsche Minderheit als Ganzes bzw. auf Sie als Deutsche?  Wenn ja, welche?

Aus der Geschichte wissen wir, dass die Vereinigung der Slowakei und Tschechiens in einen Staat im Jahre 1918, was die deutschen Minderheiten angeht, einen positiven Einfluss brachte. Diese Minderheiten hatten die Möglichkeit eigener Schulen und Verbände bekommen. Als wir zum Beispiel wenige Lehrer hatten, haben wir sehr schnell Verstärkung von unseren „Nachbarn“ bekommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren diese Vereine unerwünscht und anschließend verboten. Die Wiederbelebung begann 1990, als der Karpatendeutsche Verein gegründet wurde.

LE Was ist für Sie persönlich heute noch tschechoslowakisch?

Die Slowaken und Tschechen sind aus meiner Sicht Brüder, aber nicht Zwillinge. Jeder hat seine eigene Identität und seine eigenen Manieren. Das ändert aber nichts daran, dass wenn sich ein junger Slowake und ein junger Tscheche treffen, einer von beiden Sprachhemmungen haben wird. Meiner Meinung nach haben wir sehr vieles gemeinsam. Im Fernsehen können wir Sendungen oder Filme schauen, die „tschechoslowakisch“ sind. Auch im Restaurant können wir tschechisches Essen bekommen und auch sehr viele Tschechen leben noch in der Slowakei sowie auch die Slowaken in Tschechien. Das ist für mich tschechoslowakisch.

LE Was wünschen Sie sich für die Zukunft (auch mit Blick auf die deutsche Minderheit), was besser werden müsste, damit beide Staaten ihr Potenzial dieser engen Beziehung voll entfalten können?

Ich hoffe, dass wir das Gemeinsame, das uns zusammenhält, auch weiterhin pflegen und festigen. Wir sollten aber nicht vergessen, dass auch wir junge Menschen, die schon in den getrennten Staaten zur Welt kamen, daran arbeiten sollen, damit die Arbeit unserer Vorfahren nicht umsonst war.

LE Zumindest die deutschen Minderheiten in beiden Staaten wollen enger zusammenarbeiten. Wo macht diese Zusammenarbeit Sinn und was versprechen Sie sich davon?

Die Zusammenarbeit der Minderheiten der beiden Staaten läuft schon, zwar in kleinerem Maße als erhofft. Aber ich hoffe, dass wir es schaffen, wieder an die Verbindung aus der Vergangenheit anzuknüpfen. Ich hoff e, dass wir als eine Organisation intensiver arbeiten und uns gegenseitig unterstützen und ergänzen.


Stationen der Trennung

 

  • Januar 1969: Die Tschechoslowakei wird zu einem föderalen Staat.
  • 1989/1990 entbrennt der politische „Gedankenstrich-Krieg“ um die Benennung des gemeinsamen Staates nach der Wende, „Tschechoslowakei“ oder „Tschecho-Slowakei“.
  • April 1990: Umbenennung des Landes in „Tschechische und Slowakische Föderative Republik“
  • März 1990: Die beiden Teilstaaten führen offiziell eigene staatliche Symbole ein.
  • Juli 1992: Der Slowakische Nationalrat fordert in einer Deklaration die Unabhängigkeit der Slowakischen Republik.
  • Juli 1992: Václav Klaus und Vladimír Mečiar treffen sich in der Brünner Villa Tugendhat zu Gesprächen, aus denen am 26. August 1992 ein gemeinsames Abkommen über die Teilung des Landes entsteht.
  • Juli 1992: Václav Havel tritt als Präsident der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik (ČSFR) zurück.
  • November 1992: Die Föderale Versammlung beschließt das Gesetz zur Auflösung der ČSFR zum 31. Dezember 1992.
  • Dezember 1992: Der Tschechische Nationalrat verabschiedet eine eigene Verfassung.
  • Januar 1993: Die Tschechische Republik und die Slowakische Republik sind offiziell eigenständige Staaten.
  • Januar 1993: Václav Havel wird vom Abgeordnetenhaus zum ersten Präsidenten Tschechiens gewählt.

 

 

Dieser Artikel erschien im LandesEcho 1/2018 und im Karpatenblatt 1/2018.

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