Erst Corona, jetzt die Energie-Krise: Auch in diesem Jahr organisieren viele Städte in Tschechien kein offizielles Silvesterfeuerwerk.
Seit 2020 wurden die Neujahrsfeuerwerke in allen größeren und kleinen Städten wegen der Corona-Pandemie abgesagt, in der Hoffnung, dieses Spektakel in ruhigere Zeiten nach der Pandemie zu verlegen. Doch die Energiekrise zwingt viele Städte zu einer erneuten Absage des traditionellen Feuerwerks an Silvester oder Neujahr.
Prag wieder ohne Feuerwerk an Neujahr
Auch die tschechische Hauptstadt wird das traditionelle Neujahrsfeuerwerk am ersten Januar 2023 wegen der Lärmbelästigung und hohen Kosten sowie zum Schutz von Tieren nicht abhalten. Aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen hatte Prag bereits 2020 und 2021 kein Neujahrsfeuerwerk veranstaltet. Laut Vít Hofman, dem Sprecher des Prager Magistrats, seien aufgrund der aktuellen Ereignisse Feiern auch in diesem Jahr nicht angebracht. „Zu den Hauptgründen gehören die Situation in der Ukraine und auch die ungünstige wirtschaftliche Situation vieler Haushalte sowie die Notwendigkeit, Ausgaben einzusparen“, sagte er gegenüber Radiožurnál. Ob es das Neujahrsfeuerwerk in Zukunft wieder geben wird, hielt Hofman offen. Außerdem gilt es zu beachten, dass in Teilen der Prager Altstadt, in historischen Zentren anderer Städte und in einzelnen Gemeinden während der Silvesterzeit (31.12. bis 1.1.) ein Böllerverbot gilt.
Auch andere Städte wie Brünn (Brno), Reichenberg (Liberec), Budweis (České Budějovice) oder Hultschin (Hlučín) verzichten aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage auf ein offizielles Feuerwerk.
In diesen Städten gibt es ein Neujahrsfeuerwerk
Während Prag auf sein jährliches Feuerwerk verzichtet, zünden andere Städte, darunter Brüx (Most), Aussig (Ústí nad Labem), Ostrau (Ostrava), Olmütz (Olomouc) sowie Eibenschütz (Ivančice) und Neu Titschein (Nový Jičín) am ersten Januar ab 18 Uhr ein Feuerwerk. Auch der Bürgermeister von Iglau (Jihlava), Petr Ryška, beschloss im Einvernehmen mit anderen Mitgliedern der Stadtverwaltung, dass die Stadt Neujahrsfeiern einschließlich eines siebenminütigen Feuerwerks mit festlicher musikalischer Begleitung veranstalten werde. Die zehnjährige Tradition des Neujahrsfeuerwerks auf dem Marktplatz war wegen der Corona-Pandemie für zwei Jahre unterbrochen worden.
30 Jahre Tschechische Republik
Der erste Januar hat für die Tschechen neben dem Start ins neue Jahr eine weitere Bedeutung erlangt. Am ersten Januar 1993 ist nach der Trennung der Tschechoslowakei die Tschechische Republik entstanden. An den 30. Jahrestag soll laut Stadtverwaltung am ersten Januar 2023 eine feierliche Gebäudebeleuchtung erinnern. Da die Vorbereitungen für dieses Event allerdings noch nicht abgeschlossen sind, hat das Prager Magistrat dazu noch keine weiteren Informationen bekanntgegeben.