Ein Unternehmen aus der Oberpfalz wird verdächtigt, illegalen Abfall nach Tschechien exportiert zu haben. Einer Aufforderung, den Müll abzuholen, war das Unternehmen nicht nachgekommen. Nun will der Freistaat Bayern sich selbst darum kümmern.

Seit etwa einem halben Jahr sitzt die Gemeinde Georgswalde (Jiříkov) im Kreis Freudenthal (Bruntálsko) auf einem Müllberg fest, den ein deutsches Unternehmen dort illegal abgeladen haben soll. Der Forderung zur Rückführung ist das im Verdacht stehende Unternehmen Roth International nicht nachgekommen. Jetzt greift der Freistaat Bayern ein und übernimmt die Entsorgung von rund 500 Tonnen Altmetall.

Bayern kümmert sich um Entsorgung

Die Frist der bayerischen Behörden zur Rücknahme der Abfälle, darunter Flugzeugteile und Windkraftanlagen, hatte Roth International verstreichen lassen. Als die Frist zur Abholung ablief, war Roth International bereits insolvent. Schon im April erklärte sich der Freistaat Bayern deshalb über den Sprecher des bayerischen Umweltministeriums, Thomas Marzahn, bereit, die Verantwortung für die Entsorgung des illegalen Mülls zu übernehmen. Das bayerische Umweltministerium beauftragt nun eine Firma, die den Müll direkt in Tschechien prüfen und abtransportieren soll. Der Fall des illegalen Abfallimports wird von deutschen und tschechischen Behörden gemeinsam untersucht.

Roth International streitet Vorwürfe ab

Roth International bestreitet, illegal gehandelt zu haben. Nach eigenen Angaben sei ein tschechischer Kunde dafür verantwortlich, dass die Abfälle ohne Genehmigung transportiert und gelagert wurden. Es handele sich um die Firma Piroplastik, die die Abfälle zwecks Lagerung zu dem Standort der Calves-Gruppe in Georgswalde (Jiříkov) gebracht habe, auf dem der Müll letzendlich im Dezember 2024 entdeckt wurde.

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