Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg am vergangenen Freitag hat Tschechiens Präsident Petr Pavel ein Kondolenzschreiben an Bundespräsident Steinmeier geschickt. Ganz Tschechien stehe fest an der Seite Deutschlands.
„Mit tiefer Trauer habe ich die Nachricht von dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg erhalten. In einer Zeit, die eigentlich von Freude und Vorfreude auf Weihnachten erfüllt sein sollte, sind wir leider stattdessen mit Leid, Traurigkeit und Verzweiflung konfrontiert. Eva und ich sprechen den Opfern, ihren Familien und Angehörigen unser aufrichtiges Beileid aus. Den Verletzten wünschen wir baldige Genesung“, so der tschechische Präsident Pavel in dem Kondolenzschreiben, das die Kanzlei der Prager Burg am Samstag veröffentlichte. Ganz Tschechien, das im vergangenen Jahr ein ähnliches Ereignis durchlebt habe, so Pavel weiter, stehe fest an der Seite Deutschlands. „Unsere Gedanken sind bei denjenigen, die von diesem Ereignis direkt betroffen waren, und bei all denen, die trauern.“
Ein 50-jähriger Mann mit Wurzeln in Saudi-Arabien war am Freitagabend mutmaßlich mit einem PKW auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren. Fünf Menschen kamen dabei ums Leben, mehr als 200 Personen wurden verletzt, zum Teil schwer. Der mutmaßliche Täter sitzt in Untersuchungshaft, die genauen Hintergründe oder das Motiv der Tat sind noch unklar. Die Behörden gehen zum aktuellen Zeitpunkt nicht von einem islamistischen Hintergrund aus.
Sicherheitsmaßnahmen auf Prager Weihnachtsmarkt verschärft
In Reaktion auf den Anschlag in Magdeburg hat die Stadt Prag die Sicherheitsmaßnahmen auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Platz der Republik (Náměstí Republiky) erhöht und Betonsperren errichten lassen. Der Sprecher der Prager Stadtpolizei Jan Daněk teilte mit, dass derartige Barrieren auch am Moldauufer errichtet werden sollen.
Die Polizei erklärte am Freitag, dass sie seit Beginn der Adventszeit an Orten mit hoher Personendichte, wie z. B. auf Weihnachtsmärkten und anderen kulturellen Veranstaltungen, verstärkt Präsenz zeigt. „Die Polizeibeamten sind aus einem präventiven Grund hier, nämlich um gesehen zu werden, dass sie hier sind, damit sich die Menschen sicher fühlen. Wenn sie etwas Ungewöhnliches oder Gefährliches sehen – eine fallen gelassene Tasche, eine verdächtige Person – werden sie das natürlich überprüfen und sich um die ganze Situation kümmern“, so Polizeisprecher Daněk über die Situation auf dem Prager Altstädter Ring. Laut dem tschechischen Innenminister Vít Rakušan (STAN) bestehe auf tschechischen Weihnachtsmärkten kein Sicherheitsrisiko.