Der Reichenberger Stadtrat hat sich auf einen Entwurf für die neue Seilbahn auf den Jeschken (Ještěd) geeinigt. Frühestens 2029 soll die Seilbahn mit einer Großraumkabine in den Betrieb gehen.
Nach Prüfung zweier Entwürfe der Designerin Anna Marešová entschieden sich die Reichenberger Stadträte am Donnerstag für eine Variante mit abgerundeten Formen. Die silberne, lichtdurchflutete Kabine verfügt über einen Glasboden, durch den beim Erreichen des Gipfels ein Lichtkegel strahlt.
Die neue Seilbahn soll eine Großraumkabine für bis zu 100 Personen haben und auf zwei Seilen verkehren. Die Strecke wird um 770 Meter verlängert, sodass die Bahn direkt die Endstation der Straßenbahn im Stadtteil Ober Hanichen (Horní Hanychov) ansteuert.
Finanzierung noch nicht geklärt
Die Ratsmitglieder hatten keine Einwände gegen das Design der Kabine, einige störten sich aber an der fehlenden Finanzierung für die neue Jeschken-Seilbahn. „Es ist eine Glaskabine, ich mag die Form, darüber gibt es keine Diskussion, aber die Finanzierung könnte für die Stadt wesentlich günstiger sein. Ich verstehe nicht, dass es keine Gespräche mit dem Tschechischen Rundfunk, der Region Liberec, TMR oder anderen Interessenten für den Bau der Kabine gegeben hat“, sagte der Oppositionsabgeordnete Petr Židek (ODS). Bürgermeister Jaroslav Zámečník (Starostové pro Liberecký kraj) wies darauf hin, dass es bei der Sitzung nicht um die Finanzierung, sondern um das Design geht.
Die Baukosten werden auf 360 bis 440 Millionen Kronen (ca. 14,3 bis 17,5 Millionen Euro) geschätzt. In den ersten Betriebsjahren wird mit bis zu 500.000 Fahrgästen gerechnet. Eine Ausschreibung für den Bau ist aktuell in der Planung und soll im Frühjahr 2025 veröffentlicht werden. Der Baubeginn ist für 2026 geplant, die Inbetriebnahme soll Anfang 2029 erfolgen.
Tödlicher Unfall auf Jeschken-Seilbahn im Oktober 2021
Die ursprüngliche Seilbahn, die seit über 90 Jahren in Betrieb war, wurde nach einem tödlichen Unfall im Oktober 2021 stillgelegt. Die Stadt Reichenberg erwarb die Anlage von den Tschechischen Bahnen (České dráhy) für 38,6 Millionen Kronen (ca. 1,5 Millionen Euro) und entschied sich für einen Neubau mit modernisiertem System und verlängerter Strecke.
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