Da Sie in Zeiten von Corona den Frühling in Prag momentan nicht selbst erleben können, nehmen wir Sie mit auf einen österlichen Fotospaziergang auf der Prager Kleinseite. Wir starten auf der Karlsbrücke, gehen über die Insel Kampa und hinauf auf den Laurenziberg (Petřín), an dessen Hängen unzählige Obstbäume zur Zeit in voller Blüte stehen. Tipp: Für eine bessere Darstellung der Fotos auf dem Smartphone empfehlen wir Ihnen, den Bildschirm um 90 Grad zu drehen.

 Seit sich ganz Tschechien wegen Corona in der Quarantäne befindet, wirkt die Karlsbrücke geisterhaft verlassen - Foto: Manuel Rommel

Seit sich ganz Tschechien wegen Corona in der Quarantäne befindet, wirkt die Karlsbrücke geisterhaft verlassen. Noch bis Anfang März schoben sich die Touristenmassen dicht gedrängt über das nationale Wahrzeichen Tschechiens. Inzwischen spazieren nur noch ein paar Einheimische, die sich trotz Quarantäne nach draußen trauen, über die Brücke.

 

Spaziergänger auf der Karlsbrücke - Foto: Manuel Rommel

Menschen mit Mundschutz gehören inzwischen zum Alltagsbild. Seit Mitte März gilt in Tschechien eine Mundschutzpflicht. Da es die Masken aber nirgends mehr zu kaufen gab, nähten viele Menschen ihren Mundschutz selbst.

 

Die Moldau - Foto: Manuel Rommel

Während die Welt Kopf steht, bahnt sich die Moldau unbeirrt weiter ihren Weg durch die „goldene Stadt“. Hinten: das Prager Nationaltheater (Národní divadlo).

 

Bauarbeiten unterhalb der Karlsbrücke - Foto: Manuel Rommel

Touristen gibt es momentan keine in der Stadt. Restaurants und die meisten Geschäfte haben geschlossen, es gibt weniger Verkehr. Vielleicht ist es genau die richtige Zeit, um Bauarbeiten durchzuführen, so wie an zahlreichen Stellen unterhalb der Karlsbrücke.

 

Der Teufelsbach (Čertovka), bevor er in die Moldau mündet - Foto: Manuel Rommel

Der Teufelsbach (Čertovka), bevor er in die Moldau mündet. Dieser 725 Meter lange Kanal trennt die Insel Kampa von der Prager Kleinseite.

 

Auf der Insel Kampa - Foto: Manuel Rommel

Es geht weiter zur Insel Kampa. Die 2,65 ha große Insel entstand im Mittelalter bei der Anlegung der Čertovka, die lange als Mühlbach genutzt wurde. Auf der Insel befindet sich auch das Museum Kampa – eine Galerie für moderne Kunst.

 

Trotz Quarantäne gehen viele Menschen spazieren oder picknicken auf den Wiesen - Foto: Manuel Rommel

Trotz Quarantäne gehen viele Menschen spazieren oder picknicken auf den Wiesen. Das frühlingshafte Wetter mit den angenehmen Temperaturen scheint einfach zu verlockend zu sein.

 

Vor dem Aufstieg auf den Laurenziberg (Petřín) - Foto: Manuel Rommel 

Es folgt der Aufstieg auf den Laurenziberg (Petřín). Zu sehen ist auch schon der markante Aussichtsturm Petřín (Petřínská rozhledna), der 1891 im Rahmen der Industrieausstellung als verkleinerter Nachbau des Pariser Eiffelturms eröffnete.

 Hinauf auf den Laurenziberg - Foto: Manuel Rommel

Der Laurenziberg ist berühmt für seine Gärten: Der Rosengarten, Kinsky-Garten, Strahow-Garten und der Seminar-Garten mit mehr als 2100 Obstbäumen.

 

Die Obstbäume im Seminar-Garten stehen in voller Blütenpracht - Foto: Manuel Rommel

Die Obstbäume im Seminar-Garten stehen in voller Blütenpracht.

 

Obstblüte - Foto: Manuel Rommel

„Der ursprüngliche Klostergarten des Karmeliterordens gehörte im 18. Jahrhundert zum erzbischöflichen Seminar, von wo sich auch der Name ableitet. Mehr als 2 000 hochbetagte Obstbäume und 800 Mandelbäume verstecken die frühklassizistische Kapelle, das priesterliche Refektorium und das Denkmal des Schriftstellers Jan Neruda, der in der Nähe geboren worden ist.“ Das verrät das offizielle Tourismus-Portal Prags über den Garten.

 

Die Kirche Maria vom Siege (Kostel Panny Marie Vítězné) auf der Prager Kleinseite - Foto: Manuel Rommel

Durch die blühenden Bäume hindurch eröffnet sich der Blick auf die Kirche Maria vom Siege (Kostel Panny Marie Vítězné) auf der Prager Kleinseite. Sie gehört zur Ordensgemeinschaft der Karmeliten in Tschechien.

 

Blick vom Laurenziberg auf die andere Seite der Stadt - Foto: Manuel Rommel

Auch hier genossen viele Menschen unter den Obstbäumen das frühlingshafte Wetter. Im Hintergrund ist der Fernsehturm Žižkov zu sehen, der 1992 eröffnet wurde. Der futuristisch anmutende Turm zählt – zumindest laut der britischen Zeitung „Telegraph“ – zu den hässlichsten Bauwerken der Welt.

 

Blütenpracht - Foto: Manuel Rommel

Auf Schritt und Tritt lockt eine bunte Blütenpracht. In Zeiten der Corona-Quarantäne freut sich das Herz mehr als sonst über solche Anblicke.

 

Blick vom Laurenziberg auf die Prager Burg - Foto: Manuel Rommel

Auf den verschlungenen Wegen am Laurenziberg eröffnen sich immer wieder Ausblicke auf die benachbarte Prager Burg mit dem markanten Veitsdom.

  Blick auf die Prager Altstadt - Foto: Manuel Rommel

Der Aufstieg lohnt sich. Von oben bietet sich ein traumhafter Ausblick über die tschechische Hauptstadt. In der Bildmitte sehen wir die Karlsbrücke, wo wir unseren Osterspaziergang begonnen haben.

 

Schienen der Petřín-Standseilbahn - Foto: Manuel Rommel

Wem der 45-minütige Aufstieg auf den Laurenziberg zu Fuß zu anstrengend ist, der kann auch mit einer Standseilbahn auf den Berg hinauffahren. Die Bahn setzt die Straßenbahnverbindung ab der Station Újezd fort und führt auf etwas mehr als 500 Metern entlang der Route Újezd – Nebozízek – Petřín. Die Bahn nahm im Jahr 1891 den Betrieb auf und wurde 1932 elektrifiziert. Im Jahr 1965 ereignete sich ein Bergrutsch, woraufhin der Betrieb der Bahn für 20 Jahre stillgelegt war.

 

Die Prager Burg - Foto: Manuel Rommel

Die Prager Burg gilt als das größte geschlossene Burgareal der Welt. Auf dem Hradschin residierten die böhmischen Herzöge und Könige, zwei Kaiser des Heiligen römischen Reichs und die tschechoslowakischen Staatspräsidenten. Heute ist die Prager Burg Sitz des Präsidenten der Tschechischen Republik. Inmitten der Burganlage befindet sich der Veitsdom (vollendet 1929).

 

Aussichtsturm Petřín - Foto: Manuel Rommel

Nun haben wir es bis ganz nach oben geschafft – 318 Meter Höhe misst der Laurenziberg. Der Aussichtsturm Petřín, dem Pariser Eiffelturm nachempfunden, ist noch einmal 63,5 Meter hoch und bietet eine perfekte Aussicht auf die tschechische Hauptstadt. Momentan ist der Aussichtsturm aber – so wie alle Sehenswürdigkeiten – geschlossen.

 

Am Laurenziberg - Foto: Manuel Rommel

Während des Abstiegs tauchte die Abendsonne die Stadt bereits in ein goldenes Licht – so wie es sich für die „goldene Stadt“ an der Moldau gehört.

 

An dieser Stelle endet unser Osterspaziergang. Die LandesEcho-Redaktion wünscht Ihnen ein frohes Osterfest!

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