Der frühere Seelsorger der Deutschsprachigen katholischen Pfarrei, Winfried Pilz, ist am 23. Februar im Krankenhaus von Görlitz verstorben. Pilz wirkte nicht nur jahrelang als Priester in Deutschland, sondern war auch leidenschaftlicher Musiker, der u.a. das Lied „Laudato si, o mi Signore“ schrieb. In den letzten Jahren ließ sich der gebürtige Warnsdorfer im deutsch-nordböhmischen Grenzgebiet nieder. Der Gedenkgottesdienst ist am kommenden Montag, die Beerdigung in Schönborn am 9. März.
Winfried Pilz wurde am 4. Juli 1940 in Warnsdorf (heute Varnsdorf) geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste er wie so viele seiner Landsleute die Heimat verlassen und wurde 1966 in Köln zum Priester geweiht. Fast 18 Jahre lang war er Rektor von Haus Altenberg und in dieser Zeit auch Diözesanjugendseelsorger des Erzbistums Köln, danach Referent im Jugendhaus Düsseldorf und ab 1990 Pfarrer in Kaarst. Von 2000 bis 2010 stand er dem „Kindermissionswerk Die Sternsinger“ als Präsident vor. Von Juli 2010 bis Juli 2012 war er Seelsorger der Deutschsprachigen Katholischen Gemeinde Prag. Danach zog er sich in die Nähe seiner nordböhmischen Heimat zurück ins sächsische Leutersdorf an der Grenze zu Tschechien. Seine geistliche Kraftquelle war in den letzten Jahren die Franziskus-Kirche in Schönborn (Studánka) im Lausitzer Gebirge, woher seine Mutter stammte. In dieser Kirche wie auch in anderen Kirchen des böhmisch-sächsischen Grenzgebietes war er auch immer wieder seelsorglich tätig. Im ganzen deutschsprachigen Raum ist Winfried Pilz als Autor vieler geistlicher Lieder bekannt (u.a. „Laudato si, o mi Signore“). Er war ein kluger, kraftvoller und kreativer Seelsorger und ein in vieler Hinsicht origineller Mensch.
In unserer Deutschsprachigen Katholischen Pfarrei wirkte er nur wenige Jahre. Viele von uns erinnern sich aber in sehr lebendiger Weise an ihn. Zuletzt hatte er unsere Pfarrei im Rahmen der Pfarrerhebungsfeierlichkeit am 1. Adventssonntag 2016 besucht und dann noch einmal anlässlich der Feier des 50. Priesterjubiläums von Msgr. Anton Otte im Oktober 2017. Seine Prager Zeit charakterisierte er in seiner humorvollen Art damals als einen „Bindestrich“ zwischen seinen Vorgängern und mir als seinem Nachfolger. Alle jene, denen er in verschiedensten Situationen seelsorglich beigestanden ist, werden in ihm aber etwas mehr als einen Bindestrich sehen und sich dankbar erinnern. Nicht zuletzt haben wir es seiner Bereitschaft zu verdanken, dass in Prag nach Jahren der Unsicherheit wieder eine offizielle Seelsorgsstelle des Katholischen Auslandssekretariats der Deutschen Bischofskonferenz errichtet werden konnte.
Möge ihm der Stern von Bethlehem, der ihm als ehemaligen Präsidenten der deutschen Sternsingeraktion so viel bedeutet hat, heim in das himmlische Vaterhaus leuchten! Möge er vor dem Angesicht Gottes singen und staunen, wie er es schon hier auf Erden so gut und herzlich gemacht hat!
Der Gedenkgottesdienst für Winfried Pilz findet am 4. März, 18.30 Uhr, in der Prager Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk am Felsen statt. Die Beerdigungsfeierlichkeiten für Msgr. Pilz werden am Samstag, 9. März, stattfinden. Zunächst wird in der Pfarrkirche von Leutersdorf in Sachsen um 11.00 Uhr das heilige Requiem gefeiert. Anschließend wird der Sarg mit den sterblichen Überresten in das nur wenige Kilometer entfernte Studanka/Schönborn in Tschechien überführt, wo die Beerdigung stattfindet. Herzliche Einladung!