Foto: Karl W. Schubsky bei der Vernissage - Bild: LE/tra

Am letzten Donnerstag startete im Prager Haus der nationalen Minderheiten die Ausstellung „Jüdische Spuren im bayerisch-böhmischen Grenzgebiet“ auf Einladung des Verbands der Deutschen Region Prag und Mittelböhmen und mit Unterstützung des deutschen  Bundesinnenministeriums mit einer gut besuchten Vernissage. Gäste aus Diplomatie, Medien und Gesellschaft ließen sich in das komplexe und spannende Thema einführen.

 

 

 

Einleitende Worte sprach LandesEcho-Chefredakteurin Alexandra Mostýn, bevor Karl W. Schubsky, Historiker und Autor der zweisprachigen deutsch-tschechischen Ausstellung, das Thema ausführlich vorstellte. Er erzähle von seiner jahrelangen Spurensuche im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Tschechien. Es sei ihm ein besonderes Anliegen, Missverständnisse aufzuklären und geschichtliche Wahrheiten aufzudecken, sagte Schubsky. Dazu gehöre auch, darauf hinzuweisen, dass nicht nur Deutsche das jüdische Erbe der Region geschädigt haben.

Zur Aufklärung trägt auch diese Ausstellung bei, die Karl W. Schubsky zusammen mit der Fotografin Irena Řeřichová gestaltete und nun in Deutschland und Tschechien vorstellt. In der ebenfalls zweisprachigen Begleitbroschüre zum Projekt, die zusammen mit dem Verein „Europa in der Region“ entstand, erfährt man zudem, dass ein wichtiger Teilaspekt der Ausstellung ist, auf jene „zarten Pflänzchen“ der jüdischen Kultur hinzuweisen, die auch heute durchaus im Grenzgebiet blühen und gehegt werden müssen.

Die auf sechzehn Infotafeln nach Orten aufgeteilte Ausstellung mit vielen Detailinformationen zu Geschichte und Gegenwart ist vorerst bis zum 11.2. täglich von 10 bis 18 Uhr im Haus der nationalen Minderheiten in Prag (Vocelova 602/3, Prag 2) zu sehen. Der Eintritt ist frei. Eine Verlängerung der Ausstellungsdauer ist dank des großen Interesses geplant.

 

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