Die deutsch-tschechische Jugendbegegnung im Stift Tepl fand in diesem Jahr bereits zum 32. Mal statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer führten gemeinsam Grünschnittarbeiten durch – dabei kam das Miteinander nicht zu kurz.

Dank dem deutschen Bundesministerium des Innern konnte der „Bund der Deutschen in Böhmen“ zu seiner 32. deutsch- tschechischen Jugendbegegnung in den Stift Tepl einladen. Die Begegnung fand in diesem Jahr vom 29. Mai bis zum 1. Juni 2025 statt. Das Gras auf dem Klostergelände stand hoch und zäh. Bis Donnerstagabend konnte etwa ein Viertel des großen Friedhofes gemäht werden. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Tepl (Teplá) war wieder sehr gut: Zwei große Bäume an der Friedhofsmauer fällte die Stadt auf ihre Kosten. Sie stellte auch wieder kostenlos Werkzeuge zur Verfügung. Am Freitag konnten die Arbeiten zügig fortgesetzt werden.

Bei der 32. deutsch-tschechischen Jugendbegegnung ging es dem Gras an den Kragen.
Bei der 32. deutsch-tschechischen Jugendbegegnung im Stift Tepl ging es dem Gras an den Kragen. Credit: Richard Šulko

Brief am Grabstein des Ehepaares Schreibvogel

Als Irene Šulková den Grabstein des Ehepaares Schreibvogel aus Schrickowitz säuberte, fand sie eine Plastiktüte mit Verschluss, in welcher ein Brief in Deutsch und Tschechisch versteckt war. Ganz vorsichtig falteten wir das durch Wasser zusammengeklebte Briefpapier auf und fanden einen Aufruf an die Verwandten der Familie Schreibvogl: „Guten Tag, wir sind Nachkommen von Anna und Jakob Schreibvogl aus Hermannsdorf (Heřmanov).  Unsere Familie, die Günthers, wohnen unter anderem in Aachen. Wir haben zum ersten Mal das Grab entdeckt und mit Freuden festgestellt, dass es erhalten, gepflegt und dekoriert ist. Deswegen haben wir vermutet, dass noch andere Menschen das Grab besuchen. Falls Sie das sind, würden wir uns sehr über Kontaktaufnahme freuen.“ Ein schöner Fund. 

Diese Nachricht wurde am Grab der Familie Schreibvogel gefunden.
Diese Nachricht wurde am Grab der Familie Schreibvogel gefunden. Credit: Richard Šulko

Ausflug zum Aussichtsturm nach Schönfeld

Am Freitagabend, nach der Arbeit, kam der Rest der Teilnehmer. Samstagfrüh startete die „Offensive“ mit voller Kraft: Kurz nach Mittag lag das Gras in den Containern. Diejenigen, die seit Donnerstagvormittag gearbeitet hatten, wollten sich nach einem verspäteten Mittagessen ein wenig ausruhen und fuhren mit den Kindern zum Aussichtsturm nach Schönfeld (Krásno), wo ein Kindertag stattfand. Sie verbrachten zwei wunderschöne Stunden dort. Nach einer größeren Reparatur war der Aussichtsturm nur einen Tag zuvor wieder der Öffentlichkeit übergeben worden. Mehrere Besucher nutzen die Chance und kletterten hoch. Eine wunderschöne Aussicht auf den Kaiserwald war die Belohnung dafür. Der Sonntag gehörte dem Gottesdienst in der Klosterkirche, Als ein kleines Dankeschön für die Friedhofspflege gab es außerdem noch eine Führung durch das Kloster.

Dieser beitrag erschien zuerst in der landesecho-ausgabe 7/2025

Das neue LandesEcho 7/2025 ist da!

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