Toyota investiert Millionen in den Ausbau seines Werks in Kolín. In Zukunft baut der japanische Autokonzern dort ein neues Elektrofahrzeug. Die tschechische Regierung unterstützt die Entscheidung.
Toyota baut sein Werk im tschechischen Kolín massiv aus. Ab 2025 soll dort ein neues batteriebetriebenes Elektrofahrzeug inklusive Batteriesystem produziert werden. Insgesamt investiert Toyota für den Bau der neuen Produktionslinie rund 16,6 Milliarden Kronen (rund 680 Millionen Euro). Etwa 1,6 Milliarden Kronen (rund 65,5 Millionen Euro) stammen dabei von der tschechischen Regierung, die in den Aufbau einer Batteriemontageanlage fließen. Toyota plant, das Werk von knapp 152.000 auf rund 173.000 Quadratmeter zu vergrößern. Neben der Batteriemontageanlage sollen in dem Werk eine Lackiererei, sowie eine neue Schweißstraße entstehen. „Diese Investition erweitert nicht nur die bestehende Produktion in Kolín, sondern ist auch ein wichtiger Schritt hin zum langfristigen Erhalt der Automobilproduktion in unserem Land. Die Automobilindustrie macht etwa 10 % unseres BIP aus, und wenn wir sie erhalten wollen, müssen wir sie systematisch modernisieren,“ betonte Ministerpräsident Petr Fiala (ODS) diese Woche im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Büro der tschechischen Regierung, an der auch Lukáš Vlček, Minister für Industrie und Handel (STAN) sowie Yoshihiro Nakata, der Präsident von Toyota Motor Europe, teilnahmen.
Toyota bekennt sich zum Standort Tschechien
Mit dem Ausbau wächst neben den potenziellen Kapazitäten des Werks auch die Zahl der direkt Beschäftigten: Rund 245 neue Arbeitsplätze entstehen in der Region. Auch die Zulieferkette profitiert, da ein Großteil der Teile für die Produktion der neuen E-Auto-Modelle von tschechischen Herstellern kommt. Der Tschechischen Regierung nach belege die Entscheidung Toyotas die Standortvorteile, die Tschechien zu bieten habe: ein stabiles und berechenbares Geschäftsumfeld, eine moderne Infrastruktur und qualifizierte Arbeitskräfte. Toyota ist in Kolín bereits seit 2002 aktiv und hat das Werk 2021 vollständig übernommen. Seitdem wurde die Produktion schrittweise ausgebaut. Heute zählt das Unternehmen mit rund 3.200 Beschäftigten und einem Zulieferanteil von 65 Prozent aus Tschechien zu den größten Arbeitgebern in der Region Mittelböhmen. Insgesamt wurden dort bereits mehr als 4,5 Millionen Fahrzeuge hergestellt. Die Investition Toyotas gilt als wichtiger Schritt für die Zukunft der tschechischen Automobilindustrie, die rund zehn Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes ausmacht. Zugleich ist sie Teil von Toyotas Strategie, bis 2040 in Europa CO₂-Neutralität zu erreichen und die emissionsfreie Mobilität voranzutreiben.
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