Der halbstaatliche tschechische Energiekonzern ČEZ fuhr im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn von 80,7 Milliarden Kronen (ca. 3,4 Milliarden Euro) ein. Infolge des Ukraine-Kriegs hat sich der Nettogewinn fast verzehnfacht.
Der Energiekonzern vermeldete mit 80,7 Milliarden Kronen (ca. 3,4 Mrd. Euro) einen Rekordgewinn. Im Jahr zuvor lag er noch bei 9,9 Milliarden Kronen (ca. 420 Millionen Euro). Nach Angaben des Unternehmens hing dies mit Preissteigerungen durch den Krieg in der Ukraine und Rekordgewinnen aus dem Handel mit dem Ausland zusammen. ČEZ verzeichnete einen extremen Anstieg der Stromverkaufspreise und eine Rekordproduktion der Kernkraftwerke. Die Gaslieferpreise stiegen um 348 Prozent und die Stromlieferpreise um 327 Prozent. Der Gewinn aus Strom und Gas für Haushalte in Tschechien ging mit der Energiekrise um 22 Prozent zurück. Der Konzern verzeichnete einen Umsatz von 288,5 Milliarden Kronen (ca. 12,13 Mrd. Euro).
Rekordeinnahmen für den Staat
Die erzielten Gewinne führen zu Rekorddividenden für die Aktionäre, 63 Milliarden Kronen (ca. 2,65 Mrd. Euro) sollen an sie ausgeschüttet werden. „Für den Mehrheitsaktionär, die Tschechische Republik, würde dies Einnahmen in Höhe von 44 Milliarden Kronen bedeuten“, erklärte Daniel Beneš, Vorstandsvorsitzender von ČEZ. Das Finanzministerium hält über 70 Prozent der Anteile. Zudem erhält der Staat durch die neu eingeführte Übergewinnsteuer bis zu 40 Milliarden Kronen (ca. 1,68 Mrd. Euro) und bis zu 30 Milliarden Kronen (ca. 1,26 Mrd. Euro) durch die Umsatzsteuer.
Einen wesentlichen Schritt zur Lösung der Energiekrise und zur Sicherung der Unabhängigkeit sieht das Unternehmen in der Inbetriebnahme eines neuen LNG-Terminals in den Niederlanden. Dieses könne bis zu einem Drittel des Gasverbrauchs der Tschechischen Republik decken. Der Konzern will den Bau kleinerer Atomreaktoren voranbringen und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen ausbauen, um seine Energieproduktion zu dekarbonisieren.